Süsser Sturkopf, so nannte Königin Hortense zärtlich ihren dritten Sohn, Louis Napoléon, der nach vielen Umwegen unter dem Namen Napoleon III. Kaiser der Franzosen werden sollte. Seit seiner schwierigen Geburt immer wieder kränkelnd und sehr an seiner Mutter hängend, genoss der kaiserliche Prinz zunächst eine standesgemässe Erziehung nach allen Regeln des französischen Hofes. Während und nach der Flucht an den Bodensee kümmerten sich seine Mutter und deren Hofgeistlicher um den Jungen, der zusammen mit seinen Konstanzer Spielkameraden das abenteuerliche Leben eines Lausbuben führte. Dies änderte sich jäh mit dem Dienstantritt des neuen Hauslehrers Philipp LeBas und mit dem temporären Umzug der Familie Bonaparte nach Augsburg. LeBas, ein radikaler Republikaner, und das Augsburger humanistische Gymnasium beeinflussten Louis Napoléon nachhaltig. Auf den Arenenberg zurückgekehrt, übernahmen Lehrer des Konstanzer Jesuitengymnasiums zusätzliche Fächer. Schliesslich beendete Königin Hortense die Ausbildung ihres mittlerweile halbwegs erwachsenen Sohnes. Louis Napoléon blieb aber wissbegierig. Als nächsten Schritt peilte er die Offiziersausbildung an.

Christina Egli verfolgt die Erziehung des Kaisers bis zu ihren Anfängen zurück. Sie analysiert unterschiedliche Einflüsse, die den Monarchen später prägten und zeigt auf, wie hart eine Kindheit auch auf Arenenberg sein konnte.

Der Eintritt für den Vortrag im Cinema des Napoleonmuseums Thurgau auf dem Arenenberg beträgt sieben Franken, darin inbegriffen ist ein Apéro. Anmeldung via Telefon 058 345 74 10 oder E-Mail: reservation.napNULL@tg.ch.

Der junge Prinz Louis Napoléon mit Hut.

Im Rahmen der Vortragsreihe «Arenenberger Entdeckungen – Geschichte und Geschichten zur Bodenseeregion» sind folgende weitere Veranstaltungen geplant:
Donnerstag, 27. November 2016, 19 Uhr: Das gesellschaftliche Leben der Königin Hortense in Konstanz und ihre Verbindungen zu den Familien Macaire und Herosé. Vortrag von Dominik Gügel im Cinema im Prinzenflügel von Schloss Arenenberg.