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Flucht nach vorn, der Vogt kommt

Was hat der Bergkanton Glarus mit dem Thurgau zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Am Auftakt-Museumshäppli im Landvogtei-Jahr des Historischen Museums Thurgau erläutert Kurator Dr. Dominik Schnetzer anhand eines prominenten Glarners, warum etwa gerade der wichtigste Arbeitgeber Frauenfelds 1768 abgehauen ist.

Von 1460 bis 1798 waren die Schwyzer, Zürcher, Urner oder Glarner die mächtigsten Herren im Thurgau. Sie beherrschten den Kanton gemeinsam als Untertanengebiet, die Thurgauer mussten jedem neuen Vogt ihre Treue schwören und sich damit unterwerfen.

Ein aussergewöhnlicher Vogt war Johann Heinrich Streiff. Er war Landmajor in seinem Bergkanton und einer der wichtigsten Arbeitgeber, so dass sogar Zürcher und Thurgauer zu ihm ins Glarnerland pilgerten. Als mächtiger Politiker und Industriepatron zog er dann 1768 vor einer grossen Menschenmenge ins Schloss Frauenfeld ein. Sein ehemaliger Lehrling, der Industrielle Bernhard Greuter aus Islikon, war aber nicht dabei. Greuter hatte schon vorher seine Koffer gepackt: Schliesslich stand er wegen Werkspionage auf der Fahndungsliste dieses einflussreichen Vogts.

Diese Geschichte ist eine der vielen, welche die Verflechtungen der Thurgauer mit den mächtigen Familien aus der Eidgenossenschaft zeigt. Am Beispiel von Landvogt Johann Heinrich Streiff bietet der Kurator des Historischen Museums Thurgau, Dr. Dominik Schnetzer, Einblick in das Wirken und Leben der Vögte. Dabei geht es auch um die Frage, weshalb gewisse Leute gar keine Freude hatten am Einzug der fremden Herren und Richter. Das erste Museumshäppli 2019 findet am Donnerstag, 31. Januar, von 12.30 bis 13 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

Landmajor Streiff ist als Industrieller zu Vermögen gekommen. Als Landvogt im Thurgau versuchte er seinen Reichtum zu mehren.

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500 Frauenfeld

Allgemeine Angaben

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau