Schlossführung. Zankapfel Thurgau und die Reformation

Stürmische Zeiten im Thurgau

Der grosse Umbruch im Thurgau beginnt im 15. Jahrhundert, als die Habsburger die Vorherrschaft im Kantonsgebiet an die Eidgenossen verlieren – mit weitreichenden Folgen für die gesamte Bodenseeregion. Nur hundert Jahre später erschüttern die Reformatoren die thurgauische Gesellschaftsordnung und sorgen erneut für turbulente Zeiten.

Gleich zweimal steht der Thurgau im Brennpunkt des spätmittelalterlichen Weltgeschehens. Mit dem Konstanzer Konzil und hundert Jahre später mit der Reformation spielen sich hier dramatische Szenen ab. An der öffentlichen Führung am Samstag, 25. Februar 2017, um 15 Uhr geht Dr. Margrit Früh im Schloss Frauenfeld auf Spurensuche und gewährt anhand historischer Objekte aus der Sammlung des Historischen Museums Thurgau einen tiefen Einblick in die wechselvolle Thurgauer Geschichte.

Folgenschwerer Machtwechsel

Ausgangspunkt der grossen Veränderungen im Herrschaftsgebiet Thurgau ist das europaweit bedeutende Konstanzer Konzil im Jahr 1414. Drei Päpste werden abgesetzt. Gleichzeitig ist die Eroberungstour der Eidgenossen auch im Thurgau erfolgreich. Sie verdrängen die Habsburger und installieren ihre Landvögte auf Schloss Frauenfeld. 

Der Thurgau, ein Sonderfall

Rund 100 Jahre später geht die brisante Kantonsgeschichte in die nächste Runde. Unter starkem Einfluss der Zürcher Reformatoren fasst die Kritik an der Kirche auch im Thurgau Fuss. Die eidgenössischen Machthaber jedoch, die mittlerweile in zwei Konfessionen gespalten sind, können sich für das Thurgauer Untertanengebiet auf keine Konfession einigen. So leben Angehörige des evangelischen und des katholischen Glaubens Tür an Tür. Teilweise führt der religiöse Graben mitten durch eine Ortschaft – ein Sonderfall in der Schweizer Geschichte. 

Dr. Margrit Früh führt auf dem Rundgang im Schloss Frauenfeld durch eine höchst spannende Epoche und verdeutlicht, wie bedeutungsvoll der Kanton für die politischen und kirchlichen Machthaber Europas in dieser Umbruchphase an der Wende zwischen Mittelalter und Neuzeit war. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Schloss Frauenfeld dient als Kulisse der turbulenten Thurgauer Geschichte.
Schloss Frauenfeld dient als Kulisse der turbulenten Thurgauer Geschichte.

Veranstaltungsort

Historisches Museum Thurgau
Schloss Frauenfeld 
8500  Frauenfeld
Lageplan

Weitere Informationen

Tel. 058 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
http://www.historisches-museum.tg.ch

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