„Die Tränen des Laurentius“ - Sternguckerabend mit Ewgeni Obreschkow als Teil von Olaf Nicolais Konzeptkunstwerk „The Tears of St. Lawrence. An Appointment to Watch Falling Stars“

Das Weltall ist eine unendliche Projektionsfläche für Träume und Visionen einerseits, ein komplexes Forschungsfeld für die Astronomie andererseits. Am 12. August bieten die Museen in Ittingen die Möglichkeit für einen Blick in die immensen Weiten des Alls. Anlass dafür ist die Handlungsanweisung The Tears of St. Lawrence des Künstlers Olaf Nicolai. Um 19.30 Uhr können sich die Besucher gemeinsam mit dem Museumsdirektor Markus Landert auf die Suche nach Sternassoziationen auf dem Gelände der Kartause begeben. Höhepunkt des Abends ist dann um 21 Uhr der Vortrag zum „Zauber der Sterne“ von Ewgeni Obreschkow, Astrophysiker und Gründer der Sternwarten in Kreuzlingen und Gossau.

Das Museum ist bis spät in die Nacht geöffnet, damit das Publikum nach dem Vortrag im Grossen Kreuzgarten Ausschau nach Sternschnuppen, den sogenannten „Tränen des Laurentius“, halten kann. Serviert wird dazu eine fruchtige Bowle.
Ab 22 Uhr ist ausserdem die Licht- und Klanginstallation PIANO, PIANO der Künstlerin Zilla Leutenegger zu sehen. Mit Klang und Bildern taucht sie den kleinen Kreuzgarten auf poetische Weise in eine zauberhaft-melancholische Atmosphäre.

Seit es Menschen gibt, sind sie vom Licht der Sterne fasziniert. Die Strahlung der kleinen Lichtpunkte ist aber die einzige Information, die wir von ihnen haben. Lange Zeit versuchte der Mensch, diese Strahlung zu deuten, ihr negative oder positive Kräfte zuzuschreiben. Vor rund 400 Jahren kam Systematik in die Erforschung der Sternenwelt – aber erst im 20. Jahrhundert erlebte die Astronomie als Wissenschaft einen Aufschwung.

Das Licht der Sterne erzählt uns über ihr Leben und ihr Aussehen. Die Menge aller Sterne erzählt uns sogar die Geschichte von der Entwicklung des ganzen Universums. Dass die astronomischen Erkenntnisse zu einem überwältigenden Weltbild geführt haben, in welchem die Naturwissenschaft die dominante Rolle spielt, möchte der Astrophysiker Ewgeni Obreschkow in seinem Referat aufzeigen.
Wenn wir im Takt von 24 Stunden in den Himmel schauen, sehen wir immer das gleiche Bild des Himmels mit Sonne, Mond und Sternen. Das Universum scheint es sehr gemächlich zu nehmen. Wenn wir, einem Zeitraffer gleich, in zeitliche Sprünge von Millionen von Jahren eintauchen, erkennen wir ein Universum voller Turbulenzen und Spektakel. Andauernd geschehen Sterngeburten und -explosionen oder Planetenbildungen mit verrückten Prozessen wie etwa die Lebensentstehung auf deren Oberfläche. Es gibt sogar einen Geburtstag für das ganze Universum! Die Geheimnisse dieser astronomischen Erforschung unseres Umfeldes etwas zu lüften, ist Obreschkows Ziel – und das seines sicherlich faszinierten Publikums.

• 19.30 Uhr: Führung auf dem Gelände der Kartause Ittingen mit dem Museumsdirektor Markus Landert
• 21.00 Uhr: Vortrag zum „Zauber der Sterne“ von Ewgeni Obreschkow, Astrophysiker und Gründer der Sternwarten in Kreuzlingen und Gossau
• 22.00 Uhr:  PIANO, PIANO - Licht- und Klanginstallation der Künstlerin Zilla Leutenegger im Kleinen Kreuzgarten

Das Kunstmuseum Thurgau ist am 12. August ab 11.00 Uhr morgens durchgehend bis zum Ende der Veranstaltung offen, die auch bei jedem Wetter stattfindet. Der Eintritt ist am Abend frei.