Grafenburg und Landvogteisitz. Schloss Frauenfeld als Ort von Herrschaft

Kaum ein historisches Gebäude verkörpert die Geschichte des Thurgaus so beispielhaft wie das Schloss Frauenfeld. Seit sage und schreibe 700 Jahren thront es über der Murg und strahlt als Wahrzeichen von Frauenfeld in die ganze Region.

Als im 15. Jahrhundert die Landvögte in den Thurgau kamen, um das Land im Auftrag der Eidgenossen zu verwalten, standen sie vor einem Problem: Es gab keine Burganlage, die als standesgemässe Residenz hätte dienen können. Erst 1534 gelang es den eidgenössischen Orten, das Schloss Frauenfeld von den Herren von Hohenlandenberg zu übernehmen. Damit wurde das Schloss Amtssitz eines Landvogts und so etwas wie das politische Zentrum des Thurgaus. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 28. März 2019, skizziert der Historiker Peter Niederhäuser die wechselvolle Geschichte dieses Herrschaftssitzes und vertieft gleichzeitig dessen baugeschichtlichen Hintergründe.

Folgenreiche Besitzerwechsel

Wer den Bau von Schloss Frauenfeld, einer charakteristischen Kleinburg, veranlasste, ist offen. Vermutlich errichteten die Grafen von Kyburg am Übergang der Murg einen herrschaftlichen Stützpunkt, der 1246 als «Vrowinfelt» erstmals in den Quellen auftaucht und in Verbindung mit einem kleinen Städtchen eine gewisse regionale Bedeutung erhielt. Trotz zahlreicher Umbauten und Erneuerungen lassen sich die einzelnen Etappen der ereignisreichen Schlossgeschichte beinahe lückenlos nachzeichnen – von der hochmittelalterlichen Herrschaft der Grafen von Kyburg über das spätgotische Wohnschloss der Herren von Hohenlandenberg bis hin zum eidgenössischen Landvogteisitz in der Frühen Neuzeit.

Am Museumshäppli thematisiert Peter Niederhäuser den Wandel von der wuchtigen Burg zum repräsentativen Schloss und beleuchtet gleichzeitig, zu welchem Zweck der Bau den verschiedenen Herrschaften und Besitzern diente. Dabei schlägt er auch eine Brücke in die Neuzeit, als das Gebäude in den Besitz des Kantons Thurgau kam.

Der Kurzvortrag findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Der Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Über Jahrhunderte die regionale Schaltzentrale der Macht: Schloss Frauenfeld.
Über Jahrhunderte die regionale Schaltzentrale der Macht: Schloss Frauenfeld.

Veranstaltungsort

Schloss Frauenfeld
8500  Frauenfeld

Weitere Informationen

Tel. +41 58 345 73 80
historisches.museumNULL@tg.ch
https://historisches-museum.tg.ch

Organisation

Historisches Museum Thurgau