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Wundertüte des Mittelalters

Bauern hatten nichts, Bürger wenig und die Obrigkeit ein bisschen mehr. Allen gemeinsam war die Gewohnheit, dass sie Güter wiederverwerteten. Welchen Stellenwert Kulturgut für die Menschen im Mittelalter hatte und wer sich dessen Speicherung überhaupt leisten konnte, ist Thema der öffentlichen Schlossführung mit Historiker Dr. Heinrich Speich vom Samstag, 11. März 2023, im Schloss Frauenfeld.

Was vom Mittelalter übrig blieb, ist in den meisten Fällen Zufall. Das Mittelalter war eine typische Recycling-Epoche. Die zum Grossteil armen Menschen verwerteten alles Materielle wieder. Jene wenigen Objekte, die überlebten, entstammen in der Regel den Schatzkammern der Obrigkeit. In einem ländlichen Gebiet wie dem Thurgau allerdings speicherten auch die Wohlhabenden ihre wertvollen Metalle, Gläser oder Steine nur selten. Vielmehr liessen sie daraus Neues schaffen oder bestücken. 

Museumswürdige Überbleibsel 

Mit der Zufälligkeit der Überlieferung gleicht der Objektspeicher des Mittelalters einer Wundertüte. Auserlesenes, Unterschiedliches und mehr oder weniger Wertvolles hat die Zeit überdauert und fand Generationen später Eingang ins Museum. In seiner Schlossausstellung hat das Historische Museum Thurgau einige der prächtigsten und sicher die wundersamsten thurgauischen Überreste der fernen Recycling-Epoche ausgestellt. Anhand der geschichtsträchtigen Relikte thematisiert der Historiker Dr. Heinrich Speich die verschiedenen Szenarien der Überlieferung und gibt dabei Einblick in die Weltanschauung und das Leben der Gutbetuchten im Mittelalter.
 
Die Tour beginnt um 15 Uhr im Schloss Frauenfeld, der Eintritt ist frei und die Anmeldung erfolgt online über: www.historisches-museum.tg.ch.


Auf der Schlosstour stossen Gäste auf rare Schätze aus dem Mittelalter