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Immer mehr ältere Menschen

Für den Kanton Thurgau liegen aktualisierte Bevölkerungsszenarien vor. Im wahrscheinlichsten Szenario werden im Jahr 2040 über 50'000 Personen mehr im Thurgau leben als heute. Die Zahl der älteren Menschen wird markant zunehmen.

Wie viele Menschen werden in zwanzig Jahren im Thurgau wohnen? Wie viele werden im Ober-thurgau, wie viele im Südthurgau leben? In welchen Regionen wird die Zahl älterer Menschen besonders stark zunehmen? Solche und ähnliche Fragen beantworten die neuen kleinräumigen Bevölkerungsszenarien 2020-2040. Kleinräumig heisst, dass die Szenarien auch für Teilgebiete des Kantons wie beispielsweise Bezirke vorliegen. 

Die Dienststelle für Statistik Thurgau hat drei Szenarien gerechnet. Sie unterscheiden sich lediglich in den Annahmen zu den Wanderungsbewegungen, weil hier die Unsicherheiten am grössten sind. Das Szenario "Mittlere Zuwanderung" wird als wahrscheinlichstes Szenario eingeschätzt. Es gilt als Hauptszenario und geht von einer durchschnittlichen Zu- und Abwanderung wie in den letzten Jahren aus. Daneben gibt es je ein Szenario mit einer schwächeren und eines mit einer stärkeren Nettozuwanderung (Nettozuwanderung: Zuwanderung minus Abwanderung).

Im Szenario "Mittlere Zuwanderung" wächst die Bevölkerung von 282'080 (2020) auf über 335'000 Personen bis ins Jahr 2040. Dies sind 19 % oder rund 53‘000 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als heute. Im Szenario "Schwächere Zuwanderung" nimmt die Bevölkerung um 14 % bzw. rund 39‘000 Personen zu. Im Szenario „Höhere Zuwanderung“ beträgt der Zuwachs 22 % bzw. 63'000 Personen. 

Um auf weitere Eingangsfragen zurückzukommen: Im Jahr 2040 werden im Oberthurgau (Bezirk Arbon) gemäss Hauptszenario rund 70'000 Einwohnerinnen und Einwohner leben, etwa 12'000 mehr als heute. Im Südthurgau (Bezirk Münchwilen) werden es rund 58'000 Personen sein, 10'000 mehr als heute. 

Deutliche Zunahme älterer Menschen

In allen drei Szenarien findet eine deutliche Verschiebung hin zu einer älteren Gesellschaft statt. Bis zum Jahr 2040 dürfte die Zahl der Rentnerinnen und Rentner um 65 % zunehmen. Dies sind gut 30'000 über 65-Jährige mehr als heute (zum Vergleich: Frauenfeld, die grösste Stadt im Thurgau, zählte Ende 2020 rund 25'800 Einwohnerinnen und Einwohner). Gemäss allen drei Szenarien werden im Jahr 2040 mehr als doppelt so viele über 80-Jährige im Thurgau wohnen wie 2020.

Die Altersstruktur wird sich in allen Bezirken deutlich nach oben verschieben, am ausgeprägtesten in den Bezirken Münchwilen und Weinfelden.

Die künftigen Zuzüge aus dem In- und Ausland halten die demografische Alterung nicht auf, sie wirken sich lediglich auf das Ausmass des Bevölkerungswachstums aus. Der Anteil der Personen ab 65 Jahren steigt in allen drei Szenarien deutlich. Im Jahr 2040 wird jede oder jeder Vierte im Rentenalter sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren 18 % der Bevölkerung über 65 Jahre, vor zwanzig Jahren 14 %.

Anteil der Personen im Erwerbsalter sinkt, …

Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter (20- bis 64-Jährige) nimmt in den nächsten zwanzig Jahren ab und zwar im Szenario "Mittlere Zuwanderung" von 62 % (2020) auf 55 % im Jahr 2040. Der Zuwachs beträgt moderate 6 %. Die Gruppe der jüngeren im Erwerbsalter (20- bis 39-Jährige) nimmt dabei nur minim zu. 

… jener der Kinder und Jugendlichen bleibt stabil

Durch Geburten und Zuzüge werden im Jahr 2040 auch mehr unter 20-Jährige im Thurgau leben als heute. Im Szenario "Mittlere Zuwanderung" sind dies 9'000 Kinder und Jugendliche mehr (16 %). Ihr Anteil an der Bevölkerung bleibt stabil. Wie heute wird in allen drei Szenarien im Jahr 2040 jede oder jeder Fünfte unter 20 Jahre alt sein.