Lernbegleitung zum individuellen Lernen und Verstehen
Das Thema «Lernbegleitung» stand dieses Jahr im Zentrum von zwei Tagungen für Lehrpersonen, Schulleitungen und Behörden. Seit 2009 organisiert das Amt für Volksschule diese Anlässe jährlich. Nach der ersten Veranstaltung in Kreuzlingen referierte kürzlich Prof. Dr. Kurt Reusser in Amriswil zum Thema «Lerndialog und Lerncoaching». Rund 110 Personen nahmen teil.
Hinter dem Begriff Lernbegleitung versteckt sich die aktuelle Frage nach der erweiterten Rolle der Lehrpersonen in einem sich wandelnden gesellschaftlichen und schulischen Umfeld. An der ersten Veranstaltung in Kreuzlingen referierte Michele Eschelmüller, Dozent an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz, zum Thema «Lernbegleitung – Modetrend oder pädagogische Notwendigkeit?». Als Referent für die Veranstaltung in Amriswil wurde nun Professor Dr. Kurt Reusser, Inhaber des Lehrstuhls Pädagogische Psychologie und Didaktik an der Universität Zürich, eingeladen.
Reusser thematisierte zuerst kurz den Lehrplan 21 und die Basisstandards, die keineswegs eine Standardisierung des Unterrichts bedeuteten, sondern lediglich der Ziele. Anschliessend wies er auf den Wandel hin, der im Unterricht stattfindet: Weg vom reinen Stoffdurchnehmen hin zu einem vermehrt kompetenzorientierten Lernen. Ein wichtiges Element stellt dabei der Lerndialog dar. Gemeint ist damit die wirkungsvolle Begleitung der individuellen Lern- und Verstehensprozesse von Schülerinnen und Schülern durch die Lehrperson. Sie unterstützt die Lernenden als Klasse, in Gruppen oder einzeln im Hinblick auf die nächsten Lernschritte. In ausgewählten Filmausschnitten, die verschiedene Lehrpersonen im Lerngespräch mit ihrer Schulklasse zeigten, wurden die verschiedenen Aspekte und Qualitäten eines unterstützenden Lerndialogs anschaulich verdeutlicht.
Die an der Tagung gezeigten Präsentationen sowie weitere Unterlagen sind unter www.schuleTG.ch > Tagung für Lehrpersonen 2012 zu finden.