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Das Staatsarchiv wird digital

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Auch das Staatsarchiv wird jetzt digital, indem es von der kantonalen Verwaltung neuerdings digitale Akten übernimmt, elektronisch archiviert und zugänglich macht. Zudem digitalisiert und veröffentlicht das Staatsarchiv von sich aus analoge Akten, die schon seit Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten in seinen Magazinen liegen. Bei rund 50 Millionen Einzeldokumenten stellt sich allerdings die schwierige Frage, was davon digitalisiert werden soll.

Die kantonale Verwaltung Thurgau digitalisiert sich, wie Regierungsrat Walter Schön-holzer an einer Medienkonferenz am Freitag, 10. Juni 2022, betonte. Entsprechend hat und betreibt der Kanton Thurgau auch ein elektronisches Staatsarchiv. Es über-nimmt einerseits aus der Verwaltung elektronische Daten. Andererseits digitalisiert es analoge Bestände, die schon längst im Staatsarchiv liegen. Diese elektronischen Be-stände macht das Staatsarchiv online zugänglich.

Bezüglich der analogen Bestände habe sich das Staatsarchiv entschlossen, zuerst Bild- und Urkundenbestände digital zugänglich zu machen, sagte Staatsarchivar André Salathé. Am umfangreichsten ist die Ansichtskartensammlung mit 25'000 Motiven aus dem Thurgau. Hier wurden vorerst 11'000 Ansichtskarten in 22'000 Digitalisaten festgehalten (Vorder- und Rückseite). Das Projekt wird fortgesetzt. 

Ein Meilenstein für das Staatsarchiv

Vollständig digitalisiert wurden 12'000 Fotografien aus dem Nachlass der Weinfelder Fotografin Martha Gubler sowie die Landkartensammlung von Dr. Albert Knoepfli mit 4100 Karten. Das Archiv des Thurgauischen Gerichtsherrenstands aus den Jahren 1504–1804 mit 250 Urkunden wurde in 1300 Digitalisaten erfasst; beim Archiv des Chorherrenstifts St. Pelagius, Bischofszell, sind vorerst 1350 Archivalien in 5200 Digitalisaten festgehalten. Ebenfalls digitalisiert wurde ein Teil des Archivs der Hamel AG, Textilmaschinen, Arbon (207 Fotografien in 450 Digitalisaten), und das Archiv der Evangelischen Kirchgemeinde Gachnang (143 Archivalien in 7200 Digitalisaten). Per 10. Juni 2022 wurden somit vom Staatsarchiv mit einem Schlag über 55'000 Digitalisate auf www.staatsarchiv.tg.ch publiziert – ein Meilenstein in der Geschichte des Archivs.

Gleichzeitig wurden auch die Recherchemöglichkeiten in der Datenbank mit einfach zu handhabenden Schnellsuchen ergänzt, wie der Digitalisierungsverantwortliche des Staatsarchivs, Adrian Oettli, erklärte. Wer nicht in der ganzen Datenbank, die derzeit über eine Million Einträge aufweist, recherchieren will, sondern lediglich in den Ansichtskarten, wählt den «Quickaccess Ansichtskarten Thurgau». Wer sich spezifisch für literarische Bestände im Staatsarchiv interessiert, wählt den «Quickaccess Thurgauer Literaturarchiv».

Weiterer Ausbau folgt

Das digitale Angebot des Staatsarchivs soll in den nächsten Jahren systematisch ausgebaut werden. Geplant ist die Aufschaltung weiterer Bildbestände wie Karten, Wappen, Briefköpfe etc. und die Einrichtung weiterer Schnellsuchen, etwa des «Quickaccess Thurgauer Rechtserlasse seit 1803». Dort werden auf einfache Art sämtliche Verfassungen, Gesetze und Verordnungen auffindbar sein, die der Kanton Thurgau seit 1803 erlassen hat. Die Dokumente werden miteinander verlinkt, so dass man von einem derzeit gültigen Rechtserlass problemlos zu den Vorgängererlassen finden wird. 

Anleitung Ansicht und Recherche digitale Bestände [pdf, 1.2 MB]

Der Digitalisierungsverantwortliche Adrian Oettli (rechts) erklärt, wie das Thurgauer Staatsarchiv im Unterschied zu anderen Archiven detaillierte Beschreibungen der Ansichtskarten erfasst hat. In der Mitte Regierungsrat Walter Schönholzer, links Staatsarchivar André Salathé.
Der Digitalisierungsverantwortliche Adrian Oettli (rechts) erklärt, wie das Thurgauer Staatsarchiv im Unterschied zu anderen Archiven detaillierte Beschreibungen der Ansichtskarten erfasst hat. In der Mitte Regierungsrat Walter Schönholzer, links Staatsarchivar André Salathé.

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