Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse
 

Schlussbericht zur Einführung des Lehrplans Volkschule Thurgau liegt vor

Der Regierungsrat hat den Schlussbericht zum Programm «Einführung Lehrplan 21 im Kanton Thurgau» zur Kenntnis genommen. Der Schlussbericht dokumentiert aus kantonaler Perspektive die Arbeiten in den Jahren 2013 bis 2021, die Evaluation der lokalen Umsetzung in den Schulen und zieht Schlussfolgerungen zuhanden ähnlicher Entwicklungsprojekte.

Mit dem Schuljahr 2020/2021 endete aus kantonaler Sicht die Einführung des Lehrplans Volksschule Thurgau in den Schulen. Die Schulen hatten seit dem Schuljahr 2017/2018 am Basiswissen zum Lehrplan gearbeitet, machten sich mit den Fachbereichs- und Modullehrplänen vertraut, erweiterten ihr Lern- und Unterrichtsverständnis, entwickelten ihre Aufgabenkultur weiter und unterrichteten zunehmend kompetenzorientiert. Das Amt für Volkschule begleitete die Schulen während dieser vier Jahre formativ. Eine Fokusevaluation im Schuljahr 2022/2023 wird den Stand des kompetenzorientierten Unterrichts in den Thurgauer Schulen erheben. 

Dieser lokalen Umsetzung gingen ab 2012 umfangreiche kantonale Vorbereitungs- und Einführungsarbeiten voraus. Dabei passte das Kernteam – ein breit abgestütztes Projektteam – die Lehrplanvorlage 21 und die Stundentafeln an die kantonalen Rahmenbedingungen an und erarbeitete Grundlagen zur Beurteilung. Im Anschluss an eine Vernehmlassung wurden der Lehrplan Volksschule Thurgau, die Stundentafeln und das Beurteilungsreglement per 1. August 2017 in Kraft gesetzt. Zur Beurteilung wurden Folgeaufträge in Form eines Schulversuchs, Dialogs und Monitorings erteilt. Im September 2020 wurde den Schulen das angepasste Beurteilungsreglement (in Kraft per 1. August 2021), das Handbuch «Beurteilung» sowie Informations- und Kommunikationsmaterialien zur Umsetzung bis Ende Schuljahr 2023/2024 übergeben. 

Zur Unterstützung der lokalen Umsetzung bildete der Kanton einmalig 120 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Lehrplan aus. Die Themen- und Schulleitungstagungen bereiteten Schulbehörden, Schulleitungen und Lehrpersonen auf die fachliche Auseinandersetzung mit dem Lehrplan vor und thematisierten Führungsaspekte der anstehenden Unterrichtsentwicklung. Alle Lehrpersonen und Schulleitungen besuchten das ganztägige Weiterbildungsmodul «Lern- und Unterrichtsverständnis». Kantonal vorgegeben waren Weiterbildungen in den Fachbereichen Wirtschaft, Arbeit, Haushalt und Medien sowie Informatik. Zwei Kompetenzprofile, eine Lehrmittelübersicht, das digitale Lernmedium «Thurgau du Heimat», die Indikatoren für Unterrichtsbeobachtungsbogen der Schulleitungen, der Instrumentenkoffer Selbstevaluation, Merkblätter und ein Leitfaden zum Übergang vom Kindergarten in die 1. Klasse sowie weitere Materialien vervollständigten die Grundlagen. Bei den Datenverwaltungs- und Lernsystemen wurde ein Strategiewechsel vollzogen.

Die Einführung und Umsetzung des neuen Lehrplans war sowohl für den Kanton als auch für die Schulen ein vielschichtiges und anspruchsvolles Entwicklungsvorhaben. Es betraf den Unterricht, war mehrjährig, komplex und mit hohem öffentlichen und medialen Interesse verknüpft. Auf allen Ebenen des Systems wurde es mit grossem Engagement mehrheitlich erfolgreich bewältigt.

Der Schlussbericht ist unter Evaluation (tg.ch) verfügbar.

open positions