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Coop-Chef will auf Stärken setzen

Auf Einladung des Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) und seines Regionalen Arbeitsvermittlungszentrums Kreuzlingen sprach Coop-Konzernleiter Hansueli Loosli vergangenen Freitag auf dem Lilienberg. Über 100 eingeladene Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region Kreuzlingen folgten den Ausführungen des Coop-Chefs zum Thema «Auf unseren Stärken aufbauen».

In seiner Begrüssung bezeichnete der Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit, Edgar Sidamgrotzki, die vielfältigen Berührungspunkte seines Amtes zur Wirtschaft und zu den Unternehmen. Neben dem KMU-Service, Bewilligungen und der Arbeitssicherheit ist gerade die Vermittlung von Arbeitskräften eine zentrale Dienstleistung des Amtes. Nach zehn Jahren des guten Kontaktes zur regionalen Wirtschaft mit der Vermittlungsstelle Kreuzlingen ist die Veranstaltung als Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen Amt und Wirtschaft organisiert worden.

Einleitend präsentierte Hansueli Loosli in seinem lebendigen Referat eindrückliche Eckdaten der Coop-Gruppe und beleuchtete anschliessend verschiedene Aspekte des Detailhandels, insbesondere der Lebensmittelbranche, in der Schweiz. Mit 15 Milliarden Umsatz und einem Bestand von rund 45 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Coop ein ganz Grosser im Detailhandel. Die Coop-Gruppe ist seit 2001 als Genossenschaft zentral organisiert und nicht mehr in einzelne Gebietsgenossenschaften eingeteilt und umfast neben den bekannten Einzelhandelsgeschäften und Märkten auch zahlreiche Produktionsbetriebe. Die Entwicklungen und die Firmenzusammenschlüsse in den letzten zwei Jahrzehnten stärkten Coop massgeblich in einem immer härter werdenden Wettbewerb und Preiskampf.

Auch der Markteintritt der beiden neuen deutschen Mitbewerber und wie die Coop-Gruppe darauf reagiert, wurde von Loosli angesprochen. Strategisch will sich demnach Coop eindeutig von den Discountern abheben und sich weiterhin mit einem breiten und qualitativ hochstehenden Sortiment sowie Markenprodukten profilieren.

Loosli bekannte sich klar zu den Schweizer Bauern, die sich mit hochwertigen Produkten nach wie vor positionieren können. Sein Rezept für die Zukunft stand ganz im Zeichen seines Referatstitels. Für ihn steht, im Gegensatz zur Bundespolitik, nicht der Abbau bei den Bauernbetrieben im Vordergrund, sondern die Ausrichtung der Schweizer Landwirtschaft auf ihre Stärken. Er plädierte dafür, die Märkte baldmöglichst zu öffnen und ist überzeugt, dass sich die Schweizer Bauern mit hochwertigen Produkten und einem gezielten Marketing gut im europäischen Markt behaupten könnten. Warum sollte dasselbe, dass ihm Käsebereich bereits klappt, nicht auch mit Milch- und Fleischprodukten gelingen?

Hansueli Loosli ist überzeugt, dass die im Vergleich mit anderen europäischen Ländern noch zu hohen Preise weiter sinken werden. Aus diesem Grund hat sich Coop einer europäischen Einkaufsgesellschaft unter anderem mit der deutschen REWE angeschlossen, um seinen Kunden und Kundinnen dank höheren Einkaufsmengen tiefere Preise anbieten zu können.

Auf die Frage nach seinen stärksten Assoziationen mit dem Thurgau nannte Hansueli Loosli gute Erinnerungen aus dem Militärdienst, schöne Landschaften, sympathische Menschen und natürlich den Apfel, was den verantwortlichen Projektleiter für das kantonale Marketing, Edgar Sidamgrotzki, bei seinem Dank an Loosli freute. Thurgauer Apfelringli waren im Geschenk an den Coop-Chef selbstverständlich auch dabei.

In seinem Schlusswort würdigte Regierungsratspräsident Kaspar Schläpfer die Anstrengungen von Coop als verantwortungsvollen Arbeitgeber und Ausbilder von landesweit rund 2000 Lehrlingen. Er bedankte sich auch bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des AWA und des RAV für die in den letzten zehn Jahren geleistete Arbeit und verwies auf die Bedeutung der RAV bei der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit.

Edgar Sidamgrotzki (links) und Coop-Chef Hansueli Loosli.