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Waldverantwortliche und Sportler im Gespräch

In fünf Jahren haben sich die im Wald abgehaltenen und gemeldeten Sportveranstaltungen von 25 (2001) auf 47 (2005) beinahe verdoppelt. Damit das Ökosystem Wald dabei nicht Schaden nimmt, treffen sich die Interessenvertreter aus den Bereichen Wald, Sport, Jagd und Naturschutz einmal im Jahr unter Leitung des kantonalen Forstamts zu einem Koordinationsgespräch.

Den Sportverbänden bietet sich bei diesem Anlass die Möglichkeit, rechtzeitig über die im nächsten Jahr geplanten Veranstaltungen zu informieren, damit allfällige Unstimmigkeiten oder Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden können. Aus Sicht des Forstamtes, der Jägerschaft und der Naturschützer ist es von grosser Bedeutung zu erfahren, wo und zu welcher Jahreszeit Veranstaltungen im Wald geplant sind. Sie können so direkt auf schützenswerte Gebiete aufmerksam machen, Anlässe bei Bedarf örtlich oder zeitlich steuern sowie kanalisieren und neue Lösungen erarbeiten, um dem zunehmenden Druck auf das Ökosystem Wald gezielt entgegen zu wirken. Während der Brut-, Setz- und Aufzuchtszeit des Wildes von Mitte April bis Mitte Juni sollte auf Veranstaltungen im Wald abseits des Wegnetzes in der Regel verzichtet werden.

Anzahl der Veranstaltungen nimmt zu

Die Zahlen zu den gemeldeten Sportveranstaltungen im Wald belegen eine stetige Zunahme von 25 im Jahr 2001 auf 47 im Jahr 2005. Es besteht aber immer noch eine Dunkelziffer, da das Forstamt nicht über jede meldepflichtige Veranstaltung informiert wird. Oft sind sich die jeweiligen Organisatoren ihrer Meldepflicht gar nicht bewusst.

Gegenseitiges Verständnis

Christian Haffter von Jagd Thurgau wies darauf hin, dass Orientierungsläufer-Verbände und Jagdgesellschaften seit geraumer Zeit auch über das jährliche Koordinationsgespräch hinaus gemeinsame Anlässe organisieren, um das gegenseitige Verständnis und die Kommunikation zu fördern. Dies werde von beiden Seiten als sehr positiv beurteilt.

Anlass zu Diskussionen gab der neu ins Programm aufgenommene, sogenannte «Bike-O» der OL Regio Wil, da diese Randsportart noch wenig bekannt ist. Es handelt sich dabei um eine «Orientierungsfahrt» mit dem Mountainbike, bei der nur auf Wegen gefahren werden darf. Von Seiten des Veranstalters wurde darauf hingewiesen, dass momentan lediglich sechs Wettkämpfe pro Jahr in der Schweiz stattfinden.

Aufgrund eines Hinweises von Pro Natura Thurgau, vertreten durch Markus Bürgisser, wurde beschlossen, in Zukunft auch Vertreter aus der Mountainbikeszene für die Teilnahme am Koordinationsgespräch zu gewinnen. Schliesslich machen solche Rennen inzwischen rund einen Fünftel aller gemeldeten Veranstaltungen aus.

Ruedi Lengwiler vom Forstamt Kanton Thurgau informierte abschliessend über den Stand der Ausscheidung von Waldreservaten im Kanton Thurgau. In Reservaten oder in Auenschutzgebieten von nationaler Bedeutung dürfen generell keine Sportveranstaltungen stattfinden.

Der Termin für das Koordinationsgespräch im nächsten Jahr steht bereits wieder fest.