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Regierungsrat und Kirchenräte zum Flüchtlingstag - Fest der Begegnung

Im Mittelpunkt des Flüchtlingstags stehen nicht Debatten. Im Mittelpunkt des Flüchtlingstags stehen Begegnungen. Das ist ein Unterschied. In Debatten wird häufig über Abwesende gesprochen. In Begegnungen werden Worte und Gedanken von Angesicht zu Angesicht ausgetauscht. Es ist dann schwieriger, pauschale Meinungen oder Vorurteile einfach so zu äussern – oder besser noch: im Rahmen von Begegnungen können sie überprüft und korrigiert werden.

Debatten müssen auch sein. Und sie werden uns im Zusammenhang mit Fragen der Flüchtlings- und der Einwanderungspolitik wohl noch lange begleiten, im kommenden Sommer, wenn es um diesbezügliche eidgenössische Abstimmungen geht, aber wahrscheinlich weit darüber hinaus. Angesichts des extremen Wohlstandsgefälles und der sehr unterschiedlich verlaufenden Bevölkerungsentwicklung werden auch in Zukunft Menschen an die Türen Europas und damit auch der Schweiz klopfen.

In den vergangenen Wochen machten Bilder von auf den Kanarischen Inseln gestrandeten Flüchtlingen die Runde. Erschöpfte, von den Strapazen einer langen und gefährlichen Überfahrt gezeichnete Menschen lagerten auf dem Strand neben Touristen. Tourismusfachleute machen sich Sorgen um das Image ihrer Feriendestination. Diese Art von Begegnung sei unzumutbar. Fragt sich, unzumutbar für wen. Für die Touristen aus den reichen Ländern? Oder für die Emigranten aus den armen Ländern? Und wie ist es mit dem Aufeinandertreffen von Reich und Arm bei Touristenströmen in Drittweltländern? Dass Menschen, die andere an wenigen Tagen soviel Geld ausgeben sehen, wie ihnen bestenfalls während eines Jahres zur Verfügung steht, auf die Idee kommen, auch in diesem vermeintlichen Paradies leben zu wollen, kann nicht wirklich erstaunen.

Echte Begegnungen kommen auf diese Weise jedenfalls nicht immer zustande. Der Flüchtlingstag möchte hingegen echte Begegnungen ermöglichen. Auch im Kanton Thurgau werden dazu an verschiedenen Orten Anlässe organisiert. Regierungsrat und Kirchenräte danken den Organisatoren und laden die Bevölkerung ein, daran rege teilzunehmen.

Dr. Kaspar Schläpfer, Regierungsratspräsident

Pfr. Daniel Bachmann, kath. Kirchenratspräsident a.i.

Pfr. Wilfried Bührer, evang. Kirchenratspräsident