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Berufsschulen: Arbon bleibt Technikerstandort

Der Kanton Thurgau führt künftig Berufsbildungszentren in Frauenfeld, Kreuzlingen, Weinfelden, Arbon und Salenstein. Das hat der Regierungsrat entschieden. Der bisherige Standort Romanshorn wird aufgegeben. Der Detailhandel wird von Romanshorn nach Arbon umgesiedelt, ausserdem behält Arbon einen Teil der technischen Berufe. Gleichzeitig wird das Zentrum Arbon zu einer eigenständigen Schule.

Auf Anfang 2003 hat der Kanton Thurgau die bisher von örtlichen Schulgemeinden geführten Berufsschulen übernommen. Diese Übernahme wurde zum Anlass genommen, die bestehenden Berufsschulstandorte eingehend zu überprüfen. Insbesondere wurden die Auslastung und die Nutzungsmöglichkeiten der Schulen untersucht. Im August 2005 wurde die Analyse abgeschlossen und einer Vernehmlassung unterzogen. Dabei wurde hauptsächlich die beabsichtigte Verlegung des Bereichs Technik von Arbon nach Frauenfeld kritisiert. Auch die Aufhebung des Berufsbildungsstandorts Romanshorn wurde von verschiedenen Kreisen aus der Region abgelehnt.

Nach dem Eingang dieser Stellungnahmen hat sich der Regierungsrat nochmals eingehend mit dem Thema beschäftigt und entschieden, künftig Berufsbildungszentren an den Standorten Frauenfeld, Kreuzlingen, Weinfelden, Arbon und Salenstein zu führen. Auf den Standort Romanshorn verzichtet er künftig.

Diesen Verzicht begründet er damit, dass in Romanshorn die räumlichen Voraussetzungen für ein modernes, eigenständiges Bildungszentrum fehlten. In Arbon hingen stehe ein Schulhaus zur Verfügung, welches die Voraussetzungen erfülle. Weil gleichzeitig die Kantonsschule Romanshorn dringend Raum benötige und diese Lücke unter Einbezug der heutigen Gebäude der Berufschule geschlossen werden könnten, bleibe als praktikable Lösung nur die Aufhebung des Berufschulstandortes Romanshorn. Der Regierungsrat hat das Umbauprojekt für die Kantonsschule Romanshorn mittlerweile verabschiedet.

Die bisher in Romanshorn angesiedelte Detailhandelsausbildung wird vollumfänglich dem Standort Arbon zugewiesen. Im Gegenzug wird der Bereich Administration ganz in Weinfelden belassen. Den Anliegen des Oberthurgaus kommt der Regierungsrat insofern nach, als auch künftig der Bereich Technik ein Berufsbildungsschwerpunkt in Arbon bleibt. Dem Technikbereich in Arbon werden Teile der Berufsgruppen der Polymechaniker und der Konstrukteure zugewiesen. Der Regierungsrat verkennt aber nicht, dass diese Lösung einen erhöhten Zuweisungsaufwand und Abgrenzungsprobleme mit dem Bildungszentrum Frauenfeld, das nach wie vor den Hauptteil der technischen Berufsbildung trägt, mit sich bringt. Im Interesse der regionalen Bedürfnisse im Oberthurgau nimmt er diesen Mehraufwand aber in Kauf und hofft, dass in der Region Arbon zusätzliche Lehrstellen im technischen Bereich geschaffen werden.

Das Berufsbildungszentrum Weinfelden (BBZ) wurde für die Gewerbliche und die Kaufmännische Berufsschule als Gesamtanlage konzipiert. Aufgrund der Raumnot wurde im Juni 2005 ein Erweiterungsbau in Angriff genommen. Damit werden gute räumliche Verhältnisse entstehen. In Kreuzlingen wird wie bis anhin das Bildungszentrum für Bau und Mode angesiedelt sein. Neu kommen die Einführungskurse für die Elektromonteure dazu. Dort finden sich gute infrastrukturelle Bedingungen für die Aufnahme dieser Berufsgruppe. Ziel ist es, mittelfristig alle Elektromonteurlehrlinge in Kreuzlingen unterzubringen. Für die Gesundheitsberufe wurde schon im Jahr 2004 festgehalten, dass die Abteilungen Berufsschule, höhere Fachschule und Weiterbildung in Weinfelden, als zentralem Standort im Kanton, zusammengefasst werden. Der Bereich Landwirtschaft wird weiterhin im Landwirtschaftlichen Berufs- und Bildungszentrum Arenenberg in der Gemeinde Salenstein geführt. Nach Ansicht des Regierungsrates können mit dieser Lösung (siehe auch untenstehende Tabelle) die vorhandenen Raumkapazitäten optimal genutzt und gleichzeitig regionalpolitische Anliegen berücksichtigt werden.

Standort  Hauptbereiche Kapazität Schüler
Frauenfeld Technik, Berufsmaturitätsschule (BMS) 900 bis 1’000
Weinfelden Gewerbe, Wirtschaft, Gesundheit, BMS  Rund 3’500
Kreuzlingen Bau und Mode  500 bis 600
Arbon Detailhandel und Technik  500 bis 600
Salenstein Landwirtschaft etc. 200 bis 300

Dieser Standortentscheid führt zu keinen Mehrinvestitionen. Aufwendungen für die Sanierung einzelner Gebäude, so am Bildungszentrum Frauenfeld oder am Schulhaus Arbon würden auch ohne Neustrukturierung anfallen. Mit dem Wegfall des Standortes Romanshorn kann der Berufsbildungsauftrag insgesamt sogar effizienter und kostensparender erfüllt werden.

Das Departement für Erziehung und Kultur wird nun beauftragt, für die Umsetzung bis spätestens Ende de Schuljahres 2010/11 die notwendigen organisatorischen Schritte und Vorbereitungsmassnahmen vorzunehmen.