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Dank der Zusammenarbeit mit dem Kanton Thurgau bleibt der Agroscope-Standort in Tänikon erhalten

I.D. Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat entschieden, die Zusammenarbeit mit Agroscope zu verstärken. Damit kann der Agrar-Forschungsstandort Ostschweiz erhalten, ein Grossteil der Arbeitsplätze gesichert und können Bundesinvestitionen im Kanton gehalten werden.

Für einen gesicherten Fortbestand des Agroscope-Forschungsstandortes Tänikon und den Erhalt eines Grossteils der rund 100 Arbeitsplätze im Kanton Thurgau hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Agroscope und dem Landwirtschaftsamt des Kantons Thurgau eine Zusammenarbeitslösung erarbeitet. Dabei wurde beschlossen, dass der Kanton Thurgau am Agroscope-Standort Tänikon ab dem 1. Januar 2017 die Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Versuchsbetriebes übernimmt. Die bereits seit zehn Jahren erfolgreich bestehende Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg auf dem Schul- und Versuchsbetrieb Güttingen (Obst und Beeren) wird somit auf Tänikon ausgeweitet. Durch diese Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Thurgau und Agroscope entstehen in finanzieller, fachlicher und organisatorischer Hinsicht weitere Vorteile für den Bund und den Kanton Thurgau.

Der Agroscope-Standort Tänikon soll auch in Zukunft in der nationalen Forschung eine führende Rolle im strategischen Forschungsbereich «Wettbewerbsfähigkeit und  Systembewertung» einnehmen. Der Zugang der Ostschweizer Land- und Ernährungswirtschaft zum Nationalen Forschungsnetz bleibt damit erhalten. Die Bundesarbeitsplätze im Kanton Thurgau können weitgehend bewahrt und die entsprechenden Bundesinvestitionen weiterentwickelt werden. Damit können ebenfalls Synergien im Wissenstransfer in den Bereichen Forschung, Bildung, Beratung und Praxis geschaffen werden. 
Auslöser für die Übernahme war der Entscheid des zuständigen Agroscope-Rates vom 30. Oktober 2014, die Infrastruktur für Nutztiere am Standort Tänikon nicht mehr zu erneuern und die Nutztierhaltung mittelfristig nach Posieux (FR) zu verlagern. Dies hätte für den Kanton Thurgau bedeutet, dass mittelfristig über 100 Forschungsarbeitsplätze verloren gegangen wären, ebenso die entsprechenden Bundesinvestitionen in die Forschung. Die Ostschweiz hätte damit den Anschluss an das Nationale Agrar-Forschungsnetzwerk verloren.

Für die Erweiterung der Zusammenarbeit mit Agroscope wird auf Erfahrungen vom Schul- und Versuchsbetrieb Güttingen zurückgegriffen. Für die Pachtung und Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Versuchsbetriebs in Tänikon übernimmt der Kanton landwirtschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebes. Ein Grossteil der Anstellung, vorab die Forschungsarbeitsplätze, verbleiben weiterhin bei Agroscope. Für den baulichen Unterhalt und die Weiterentwicklung der Büroinfrastruktur ist weiterhin der Bund verantwortlich.

Agroscope:
Agroscope ist eine innovative, nach den Grundsätzen des New Public Management geführte Forschungsanstalt für Landwirtschafts- und Ernährungswissenschaften. Agroscope gehört zur Schweizerischen Eidgenossenschaft und ist dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) unterstellt. Sie übt Tätigkeiten an verschiedenen Standorten in der Schweiz aus. Am Standort Tänikon stehen unter anderem Forschungsfragen zur Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft sowie Systembewertungen im Vordergrund. Zurzeit arbeiten mehr als 120 Mitarbeitende in Tänikon. Verschiedene Forschungsgruppen, z.B. die Gruppe Arbeit, Bau und Systembewertung, oder das Zentrum für Tiergerechte Haltung, sind auf die direkte Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsbetrieb in Tänikon angewiesen. Der Betrieb umfasst gut 80 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 65 Kühe und 45 Mutterschweine. Dazu gehört auch der neue Emissionsversuchsstall. Auf dem gesamten landwirtschaftlichen Betrieb und insbesondere im Ackerbau liegt ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der digitalen Landwirtschaft (Smart Farming).


Ueli Bleiker, Regierungsrat: Walter Schönholzer mit Agroscope-Rat
V.l.n.r.: Ueli Bleiker, Chef des Landwirtschaftsamtes des Kantons Thurgau; Regierungsrat Walter Schönholzer; Bernard Lehmann, Präsident Agroscope-Rat und Michael Gysi, Chef Agroscope auf dem Gelände von Agroscope in Tänikon.