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Die Thurgauer Industrie erholt sich allmählich

Die Thurgauer Industriekonjunktur nimmt sachte etwas Fahrt auf. Insbesondere wachsen die Exporte wieder. Die Bauwirtschaft hat nochmals an Schwung gewonnen. Im Thurgauer Detailhandel bleibt die Geschäftslage unbefriedigend.

Gemäss der soeben erschienenen Ausgabe des «Thurgauer Wirtschaftsbarometers», der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank und der Industrie- und Handelskammer Thurgau gemeinsam getragen wird, findet die Thurgauer Industrie allmählich aus dem Tief heraus. Anfang Juli 2016 beurteilten die von der KOF ETH befragten Thurgauer Industriebetriebe ihre Situation weitaus weniger ungünstig als noch im Frühling. Sie gilt insgesamt als knapp zufriedenstellend.

Auftragseingang belebt sich etwas

Die Produktion zog im zweiten Quartal 2016 an und lag erstmals seit rund zwei Jahren wieder über dem Vorjahresstand. Insbesondere gegen Ende des zweiten Quartals gingen auch mehr Bestellungen ein. Der Auftragsbestand verbesserte sich deutlich, bleibt aber insgesamt unbefriedigend.

Exporte wachsen wieder

Nach fünf Quartalen mit teils empfindlichen Exporteinbussen schaffte die Thurgauer Exportwirtschaft den Sprung in die Wachstumszone. Im zweiten Quartal 2016 nahmen die Ausfuhren im Vorjahresvergleich um 3 % zu. Vor allem in die Industrieländer wurde mehr ausgeführt. Branchenmässig war die Exporterholung breit abgestützt. Ins Gewicht fielen insbesondere die Mehrausfuhren der Metallbranche, aber auch einiger Zweige der Maschinenindustrie. Auch Nahrungs- und Genussmittel, Präzisionsinstrumente, Chemie/Pharmazie und Kunststoffe trugen massgeblich zum Exportplus im zweiten Quartal 2016 bei.

Vorsichtiger Optimismus

Trotz der allmählichen Aufhellung bleiben die Zukunftserwartungen der Thurgauer Industriebetriebe vorsichtig. Für das dritte Quartal 2016 gehen sie von einer unveränderten Produktion aus. Die Exporte dürften aber weiter anziehen und die Bestellungen etwas lebhafter eingehen. Für den weiteren Zeithorizont bis zum Jahresende äussern sich die Betriebe verhalten zuversichtlich. 31 % rechnen mit einer Aufhellung ihrer Geschäftslage, 12 % mit einer Eintrübung. Mehr als die Hälfte der Industrieunternehmen geht von einer unveränderten Situation aus.

Bau gewinnt weiter an Schwung

Die Thurgauer Baukonjunktur bleibt lebhaft. Anfang Juli 2016 meldeten 48 % der Betriebe eine gute, die übrigen eine befriedigende Geschäftslage. Dies ist deutlich besser als im April. Trotzdem werden die Auftragspolster lediglich als befriedigend eingestuft. Für das dritte Quartal 2016 gehen die Betriebe von einer Bautätigkeit und Nachfrage auf dem derzeitigen Niveau aus, bei anhaltendem Druck auf die Erträge. Bezüglich der Geschäftslage in sechs Monaten wird tendenziell mit einer Verbesserung gerechnet.

Im Detailhandel bleibt die Situation angespannt

Im Thurgauer Detailhandel bleibt die Geschäftslage unbefriedigend. Für die nächsten Monate rechnet ein Grossteil der Betriebe mit unveränderten Verhältnissen.

Blick auf die Thurgauer Unternehmenslandschaft

In der August-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers schildert zudem Remo Lobsiger, seit einem Jahr Leiter des Bereichs Firmenkunden und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Thurgauer Kantonalbank (TKB), seine Wahrnehmung der Thurgauer Unternehmenslandschaft. Nach seiner Einschätzung wird die Währungssituation für die Exportwirtschaft und deren Zulieferer mittel- und längerfristig eine Herausforderung bleiben.

Wirtschaftsbarometer Aug. 16
Wirtschaftsbarometer August 2016

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