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Vogelgrippe: Zivilschutz beginnt, tote Wasservögel einzusammeln

Am Montag sind rund 60 Personen der Zivilschutzregionen Rhy, Untersee, Kreuzlingen, Romanshorn und Arbon über ihren Einsatz bezüglich Einsammeln von toten Wasservögeln informiert worden. Ab Dienstag übernimmt der Zivilschutz diese Aufgabe weitgehend von der Polizei, die bis anhin damit betraut war.

Ab dem 21. März 2006 suchen entlang dem Bodensee, Untersee und Hochrhein jeden Tag Equipen mit zwei bis drei Mann die Uferpartien nach toten Wasservögeln ab. Sie haben die Aufgabe, diese Wasservögel einzusammeln und einem Tierarzt zu einer ersten Kontrolle zu übergeben. Diese Sammeltätigkeit ist bis anhin von der Polizei ausgeführt worden, die nun nur noch für die seefernen Regionen zuständig ist. Damit kann die Polizei wirkungsvoll von dieser Zusatzaufgabe entlastet werden, die ihr im Rahmen einer Sofortmassnahme zugewiesen worden war. Für die Bevölkerung gilt wie bis anhin, tote Vögel der Polizei auf die Nummer 117 zu melden, die dann die notwendigen Schritte für die Beseitigung der Kadaver in die Wege leiten wird.

Prinzip Robidog

Den Zivilschutzleistenden wurde gezeigt, wie sie beim Einsammeln der Tierkadaver vorzugehen haben. Kantonstierarzt Paul Witzig brachte es auf den Punkt: «Das Ganze funktioniert nach dem Robidog-Prinzip, das heisst, Sie gehen vor, wie wenn Sie einen Hundekot einsammeln würden.» Gemäss diesem Vorgehen wird ein Plastiksack über das tote Tier gestreift, so dass es ohne Berührung in den Sack gelangt. Somit ist zusammen mit weiteren Schutzmassnahmen die optimale Sicherheit der Zivilschutzleistenden gewährleistet. So tragen sie eine Schutzmaske und Gummihandschuhe. Je nach Situation vor Ort kommen Schuhüberzüge und ein Plastikmantel dazu. Schliesslich steht den Sammelequipen ein Desinfektionsmittel für die Reinigung der Hände zur Verfügung.

Im Weiteren warf Kantonstierarzt Paul Witzig einen Blick zurück auf drei Wochen Vogelgrippe im Kanton Thurgau. Er wies dabei nochmals mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass es sich bei uns nach wie vor um eine Krankheit bei Wildvögeln, vornehmlich bei Wasservögeln handelt: «Unser erstes Ziel ist es nach wie vor, ein Übergreifen der Krankheit auf das Hausgeflügel zu verhindern. Für den Menschen ist das Risiko einer Ansteckung nach wie vor äusserst gering.» Auch bei den Wasservögeln ist die Durchseuchung noch sehr klein. So sind im Kanton Thurgau bis jetzt knapp 300 tote Wasservögel gefunden worden, von denen lediglich fünf mit dem Vogelgrippevirus infiziert waren. «Dennoch werden wir mit dem Vogelgrippevirus bei den Wildvögeln über längere Zeit leben müssen», merkte Paul Witzig an und ergänzte: «auch mit dem Virus soll das Leben bei uns aber seinen möglichst normalen Fortgang nehmen.» Als nächstes wird der Sonderstab «Tierseuchen» ein Merkblatt für die Bootsbesitzer und Wassersportler herausgeben mit Hinweisen für ein korrektes Verhalten im Hinblick auf die Wassersportsaison.

 

Instruktion für Zivilschutzleistende für das Einsammeln von toten Vögeln.