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Grossaufmarsch bei Vogelgrippe-Info

Gut 80 Vertreterinnen und Vertreter aus fast allen Thurgauer Gemeinden nahmen am 28. Februar 2006 am Informationsrapport Vogelgrippe des Sonderstabs «Tierseuchen» in Frauenfeld teil. Sie erhielten aus erster Hand vielfältige Informationen zum Thema Vogelgrippe, die ihnen bei der Umsetzung von allfälligen Massnahmen in ihren Gemeinden dienlich sein sollen.

Einleitend hielt Jürg Rüsch, Chef des Kantonalen Führungsstabes fest, dass die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden in ausserordentlichen Lagen unerlässlich und wichtig sei. Zur aktuellen Lage sagte Rüsch: «Die erforderlichen Massnahmen sind bereits umgesetzt oder wo nötig eingeleitet.» Damit sprach er die schon eingerichtete Schutz- und Überwachungszone im Thurgau an und ergänzte, dass die Verbindungen zu den beiden Gemeinden Mammern und Eschenz in der Schutzzone sehr schnell hergestellt worden seien.

Anders Stokholm, Gemeindeammann von Eschenz, berichtete über die ersten Erfahrungen mit der Schutzzone in seiner Gemeinde. Am Sonntagnachmittag, 26. Februar, hätten in Eschenz vier beauftragte Personen damit begonnen, Informationsplakate aufzuhängen und Uferzonen für Fussgänger zu sperren. «Die Bevölkerung hat ruhig reagiert», sagte Stokholm und lobte das unbürokratische Vorgehen der Post, die es ermöglichte, dass ein Flugblatt bereits am Montagmorgen an die Bevölkerung verteilt werden konnte. Mühe hätten nur einige Medienschaffende gemacht, die trotz Bändern die Absperrungen nicht eingehalten hätten.

Die Hauptinformationen gab den Gemeindevertreterinnen und -vertretern Kantontierarzt Paul Witzig. Er lieferte zuerst Grundinformationen zur Vogelgrippe und wies anschliessend auf die Zuständigkeiten im Vogelgrippefall gemäss Gesetz hin. So sei der Bund unter anderem für die Koordination der Bekämpfungsmassnahmen und die internationale Zusammenarbeit zuständig. Der Kanton seinerseits setze die vom Bund angeordneten Sofortmassnahmen um und verhänge Absperrungen. Ebenso stelle er das Personal für die Überwachung von Sperren sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung.

Zur konkreten Situation in den Schutz- und Überwachungszonen sagte Witzig: «Das Bundesamt für Veterinärwesen erlaubt zur Zeit noch das Einstallen in Geflügelställen der Schutzzonen. Das Veterinäramt hat eine solche Bewilligung für einen Betrieb in Eschenz erteilt.»

Kantonsarzt Max Dössegger erläuterte ein ganz neues Flugblatt mit aktuellen allgemeinen Verhaltensregeln für die Bevölkerung. Er wies nochmals darauf hin, dass der Verzehr von Schweizer Poulet- und Trutenfleisch sowie von Eiern unbedenklich sei und dass auch das Trinkwasser kein Problem darstelle. Das Flugblatt steht den Gemeinden zur weiteren Verteilung zur Verfügung, zum einen an die Bevölkerung und zum andern über die Schulgemeinden an die Schülerinnen und Schüler. Ebenso soll es vor allem im Uferbereich von Gewässern ausgehängt werden.

Schliesslich erhielten die Gemeinden auch nützliche Hinweise zum Aufbau einer Führungsorganisation im Falle, dass eine Schutzzone oder, beim Befall von Hausgeflügel, eine Kernzone gebildet werden müsste.

«Die Informationen sind notwendig und gut gewesen», liess sich ein Gemeindeammann vom Untersee am Schluss der Informationsveranstaltung verlauten, allerdings seien fast zwei Stunden Mitteilungen und Hinweise an der oberen Grenze des Verdaubaren gewesen.

Vogelgrippe_Merkblatt.pdf

Vogelgrippe_Witzig.jpg 

Kantontierarzt Paul Witzig lieferte Grundinformationen zur Vogelgrippe und wies anschliessend auf die Zuständigkeiten im Vogelgrippefall gemäss Gesetz hin.

Vogelgrippe_Gemeindeinfo.jpg

Vertreterinnen und Vertreter aus fast allen Thurgauer Gemeinden nahmen am Informationsrapport Vogelgrippe des Sonderstabs «Tierseuchen» in Frauenfeld teil.