Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse
 

Vogelgrippe: Thurgau prüft die Situation laufend

Nach der Meldung über einen Vogelgrippeverdachtsfall bei einer Wildente am deutschen Bodenseeufer hat sich im Kanton Thurgau der Sonderstab «Tierseuchen» über den aktuellen Stand informiert und allfällige Massnahmen ins Auge gefasst. Einen unmittelbaren Handlungsbedarf sieht er aber nicht, da vom Verdachtsfall am deutschen Ufer keine konkrete Gefahr für Thurgauer Gebiet ausgeht.

Am Freitagnachmittag hat das Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) den Kanton Thurgau offiziell über den Verdachtsfall am deutschen Bodenseeufer ins Bild gesetzt. Es bezog sich dabei auf Aussagen des Ministeriums für Ländlichen Raum des Landes Baden-Württemberg, mit dem das BVet in Kontakt gestanden hat. Demgemäss ist im Raum Überlingen am Bodensee um den Fundort der Ente mit dem Verdacht auf Vogelgrippe eine Überwachungszone errichtet worden. Diese weist einen Durchmesser von ca. zehn Kilometern auf, bestreicht aber kein Gebiet des Kantons Thurgau.

Aufgrund dieser Lage sind im Kanton Thurgau keine besonderen Massnahmen getroffen worden. Bereits in Kraft ist seit vergangenem Montag die Stallhaltepflicht für Hausgeflügel. Diese Massnahme ist zur Zeit der wichtigste Schutz für das Hausgeflügel vor dem Vogelgrippevirus, das bis jetzt in Westeuropa ausschliesslich bei wild lebenden Tieren nachgewiesen werden konnte. Ausserdem beurteilt der Sonderstab «Tierseuchen» die Lage laufend und überprüft die Planungen, die er im Jahr 2002 im Zusammenhang mit der Maul- und Klauenseuche erstellt hat. Im Weiteren macht er auf die bereits publizierten Verhaltensregeln beim Auffinden von toten Wasservögeln aufmerksam. Diese Tiere sollen nicht berührt werden, der Fund ist der Polizei zu melden, die für das Einsammeln besorgt ist.

Sollte im Thurgau bei Wildvögeln ein positiver Befund festgestellt werden, wird der Sonderstab gezielte Massnahmen anordnen. Als erstes würde analog zum Fall am deutschen Bodenseeufer eine Überwachungszone errichtet werden. In dieser würden beispielsweise die Wildvögel besonders überwacht und die Kontrollen bei den Geflügelhaltern intensiviert werden. In diesem Sinne sind am Freitagnachmittag auch die Gemeinden des Kantons Thurgau vom Sonderstab «Tierseuchen» informiert worden.