Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse
 

Mit „MoniThur“ die nachhaltige Entwicklung beobachten

Für den Kanton Thurgau gibt es neu ein Instrument, um den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung im Kanton langfristig zu beobachten. Das attraktiv auf-bereitete Internetprodukt steht auch der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Das neue Tool heisst «MoniThur» und dient der systematischen Beobachtung des Fortschritts der nachhaltigen Entwicklung im Kanton Thurgau. «Nachhaltigkeit» bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können. Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Um beobachten zu können, wie sich Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im Kanton Thurgau entwickeln, wurde ein System von Indikatoren aufgebaut. Dabei steht der Verlauf über die Zeit – und nicht der erreichte Zustand –im Zentrum. Beobachtet wird, ob die Entwicklung eher hin zu Nachhaltigkeit oder eher in die entgegengesetzte Richtung verläuft. MoniThur stellt Führungs- und Steuerungswissen bereit und erleichtert das Erkennen von erwünschten oder unerwünschten Entwicklungen.

47 Indikatoren

MoniThur besteht aus 47 Indikatoren in den Themenbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Für jeden Indikator wird die Entwicklungsrichtung beobachtet. Indikatoren, die sich hin zu Nachhaltigkeit entwickeln, werden mit der Farbe „grün“ gekennzeichnet. Entwickelt sich ein Indikator weg von Nachhaltigkeit, wird er mit „rot“ markiert. Indikatoren, die sich über die Zeit kaum verändern, erhalten die Farbe „gelb“. Die Farbkennzeichnungen der Indikatoren werden zu einer Gesamtsicht zusammengefasst. Dabei wird die unterschiedliche Zahl von Indikatoren in den einzelnen Themen durch entsprechende Gewichtungen berücksichtigt.

Erste Ergebnisse

Gemäss der soeben publizierten ersten Ausgabe von MoniThur haben sich in einer längerfristigen Optik insbesondere viele Indikatoren im Themenbereich Wirtschaft günstig entwickelt. Die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit wurde gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Hingegen waren in der langfristigen Sichtweise bei der Gründungsdynamik von Unternehmen keine Fortschritte sichtbar, und die Indikatoren zum Arbeitsmarkt und zur Wirtschaftsstruktur präsentieren ein durchzogenes Bild. Im Themenbereich Umwelt zeigen insbesondere die Indikatoren zur Qualität der Luft und der Fliessgewässer Fortschritte hinsichtlich Nachhaltigkeit an. Erhöht haben sich auch die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und die Fläche wertvoller Naturräume. Negativ zu Buche schlägt demgegenüber das stete Wachstum des Verkehrsaufkommens. Mehr oder weniger konstant blieben die Indikatoren zur Biodiversität und zu den Pro-Kopf-Siedlungsabfällen. Im Themenbereich Gesellschaft kommen positive Signale von der Bildung, wo der Bevölkerungsanteil ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss seit 2000 deutlich gesunken ist, und von der Sicherheit (weniger Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden, weniger Diebstahldelikte). Kaum Bewegung gab es bei der politischen Partizipation der Bevölkerung und bei der Mehrheit der Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit. Ungünstig entwickelt hat sich der Bevölkerungsanteil mit Armutsgefährdung und/oder materiellen Sozialleistungen, vor allem die Zahl der Bezüger von Ergänzungsleistungen zur AHV oder IV ist gestiegen.

Für alle zugänglich

MoniThur spricht alle an, die an einer langfristig ausgerichteten und breiten Gesamtsicht auf die Fortschritte bezüglich einer nachhaltigen Entwicklung im Kanton Thurgau interessiert sind. Es wird künftig einmal jährlich aktualisiert. Das attraktiv aufbereitete Produkt steht der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung (www.monithur.tg.ch).

open positions