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Taucharchäologen im Nussbaumersee im Einsatz

Nachdem das Eis auf dem Nussbaumersee geschmolzen ist, können die Taucharchäologen des Kantons Thurgau jetzt die Tauchgänge durchführen, die bereits für den Januar geplant waren. Ziel ist eine Bestandsaufnahme der gut erhaltenen Pfahlbaufundstellen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören

Im und am Nussbaumersee sind mehrere Siedlungen aus der Jungstein- und Bronzezeit vorhanden, die sich dank Feuchtbodenbedingungen ausgezeichnet erhalten haben. Die Pfahlbauten beim kleinen Inseli sowie der Halbinsel Horn sind seit 2011 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen. Die Dokumente zur Kandidatur enthalten einen ausgefeilten Massnahmenplan zur Erhaltung, Erforschung und Vermittlung der Fundstellen.

Das Amt für Archäologie des Kantons Thurgau ist deshalb verpflichtet, in regelmässigen Abständen den Zustand der Überreste der Pfahlbauersiedlung am Grund des Nussbaumersees zu überprüfen und zu dokumentieren. Abgesehen von punktuellen Kontrollen wurde dies zum letzten Mal 1991 gemacht, weshalb für diesen Winter eine erneute archäologische Untersuchung angesetzt wurde. Die erforderliche Tauchbewilligung erhielten die Archäologen für die Monate Januar bis März 2017. Aufgrund der Witterungsbedingungen musste mit dem Tauchen jedoch bis zu dieser Woche gewartet werden. Anwohner und Bodenbesitzer wurden vorgängig informiert, die Ausführung der Arbeiten ist mit der Stiftung Seebachtal abgesprochen.

Für die Untersuchungen wurde auf dem See ein Floss als Arbeitsplattform installiert, von welchem aus die Taucharchäologen zu den Siedlungsresten tauchen, um deren Zustand zu dokumentieren. Ausserdem setzt das Amt für Archäologie ein Boot mit umweltschonendem Motor ein, um sich auf dem See bewegen zu können. Neben der Dokumentation erhoffen sich die Archäologen des Kantons Thurgau, weitere Funde zu machen, um noch mehr über das Leben der Pfahlbauer herauszufinden.

Für interessierte Spaziergänger sind an mehreren Stellen um den Nussbaumersee Informationstafeln zu den taucharchäologischen Untersuchungen installiert worden. Ausserdem wird für die Öffentlichkeit am Freitag, 17. März 2017, zwischen 16 und 18 Uhr vor Ort ein Informationsanlass durchgeführt, bei welchem über erste Ergebnisse der Arbeiten berichtet wird.

Video: Tauchgänge Archäologen im Nussbaumersee (März 2017)

Simone Benguerel vom Amt für Archäologie erläutert vor Journalisten, was das Ziel der Tauchgänge ist.
Simone Benguerel vom Amt für Archäologie erläutert vor Journalisten, was das Ziel der Tauchgänge ist.

Ein Taucher der Equipe bereitet sich auf den Tauchgang beim kleinen Inseli im Nussbaumersee vor.
Ein Taucher der Equipe bereitet sich auf den Tauchgang beim kleinen Inseli im Nussbaumersee vor.

Unterwasser-Situation von 1991
Unterwasser-Situation von 1991. Bild AATG.

Lebensbild der jungsteinzeitlichen Siedlungen
Lebensbild der jungsteinzeitlichen Siedlungen. Bild AATG.