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Die Reformation erschüttert den Thurgau

Um 1500 beginnt in Europa ein neues Zeitalter. Die Entdeckung neuer Kontinente, der humanistische Zeitgeist und die Erfindung des Buchdrucks verändern das Weltbild der Menschen innerhalb weniger Jahrzehnte grundlegend. In dieser Umbruchphase entzündet sich harsche Kritik an der Macht der katholischen Kirche, mit weitreichenden Folgen – auch für den Thurgau.

Ausgehend von Luthers Thesen verbreitet sich ab 1517 die Kritik an der Kirche in ganz Europa. Auch im Thurgau fallen die Forderungen nach einer Erneuerung des Glaubens auf fruchtbaren Boden. An der öffentlichen Führung im Schloss Frauenfeld vom Samstag, 25. März 2017, um 15 Uhr gewährt Historikerin Carmen Aliesch einen fundierten Einblick in dieses einschneidende Kapitel der Thurgauer Geschichte.

Unsichere Zeiten

Die Spaltung der Kirche erfolgt im Thurgau auf zerstörerische Art und Weise. Bauern begehren auf, Klöster werden geplündert und wertvolle Kirchenschätze verbrannt. Die Eidgenössischen Orte, Machthaber im Thurgau und selber in zwei Konfessionen gespalten, vermögen es für lange Zeit nicht, im Untertanengebiet für Ordnung zu sorgen und sich auf eine Konfession zu einigen. So leben im Thurgau Angehörige des evangelischen und des katholischen Glaubens Tür an Tür. Der religiöse Graben führt teilweise mitten durch eine Ortschaft – ein Sonderfall in der Schweizer Geschichte mit beträchtlichem Spannungspotential.

Auf dem Rundgang im Schloss Frauenfeld erläutert Carmen Aliesch den steinigen und gewaltgeladenen Weg zur Reformation im Thurgau. Zudem verdeutlicht sie den Kontrast zwischen dem katholischen und dem evangelischen Glauben, der sich in den Ausstellungsobjekten des Historischen Museums Thurgau auf eindrückliche Art und Weise manifestiert. Der Eintritt zur Führung ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die Schlossausstellung thematisiert die Spaltung der Kirche im Thurgau.
Die Schlossausstellung thematisiert die Spaltung der Kirche im Thurgau.