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Der Wandel der Ittinger Weinwirtschaft im 19. Jahrhundert

Am Dienstag, 28. März 2017, ab 18 Uhr beleuchtet Felix Ackermann, Kurator am Ittinger Museum, in einem Vortrag die Entwicklung des Thurgauer Weinbaus im 19. Jahrhundert. Am Beispiel der Kartause Ittingen zeigt er auf, wie durch Innovationskraft und Unternehmertum das Weingeschäft trotz widriger Umstände und politischer Umbrüche zum Erfolg geführt werden konnte. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung «Wein und Wohlstand» im Ittinger Museum.

Die Kartause Ittingen betrieb über Jahrhunderte hinweg einen ausgedehnten Weinhandel, der sie zum reichsten Kloster im Thurgau machte. Nach der Verstaatlichung der klösterlichen Wirtschaft 1836 zählte der Kanton weiter auf die üppig sprudelnden Einnahmen aus dem Weingeschäft. Zunehmende Probleme und die üblen Erfahrungen mit einem betrügerischen Verwalter führten jedoch 1856 zum Verkauf der Anlage. Die ersten privaten Besitzer der Kartause führten den Weingrosshandel noch weiter, doch als der junge Landwirtschaftspionier Viktor Fehr die Kartause 1867 übernahm, beschränkte er sich ganz auf die Bewirtschaftung der eigenen Weinberge. Dabei verfolgte er hohe Ambitionen die Qualität betreffend und vermochte mit Erfolg renommierte Abnehmer in der gehobenen Gastronomie von seinem Produkt zu überzeugen.

Felix Ackermann schildert in seinem Vortrag den Übergang vom klösterlichen Weingrosshandel zum privaten Weinbau, wobei die Geschäftsstrategien Viktor Fehrs im Zentrum stehen. Er stützt sich bei seinen Ausführungen wesentlich auf Informationen der Historikerin Christa Fritschi, die sich bis zu ihrem Tod im Januar 2017 intensiv mit dem Landwirtschaftspionier Viktor Fehr beschäftigt hatte. Als Co-Kuratorin war sie mitverantwortlich für die Ausstellung «Wein und Wohlstand» und ihre Texte bestimmen die die in Erscheinung begriffene Begleitpublikation zur Ausstellung wesentlich mit. Für den Termin vom 28. März war ein Vortrag von ihr angekündigt. Gestützt auf ihr Material übernimmt ihr Kollege Felix Ackermann die traurige Aufgabe, ihre Erkenntnisse einem breiteren Publikum zu vermitteln.

Der Vortrag «Vom klösterlichen Weingrosshandel zum privaten Weingut» ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung «Wein und Wohlstand», die bis am 15. Dezember 2017 in der Kartause Ittingen gezeigt wird.