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Die grosse Geschichte eines zufälligen Funds

Unlängst hat man in Diessenhofen eine kleine Sensation entdeckt. Über 1300 Originalzeichnungen für die Textilindustrie im 19. Jahrhundert lagerten zerknittert und verstaubt hinter einem Kasten. Mit Spürsinn und detektivischem Geschick hat Historiker Dr. Fritz Franz Vogel in der Folge die Geschichte dieses wichtigen lokalen Wirtschaftszweigs aufgerollt – mit erstaunlichen Ergebnissen. Am Museumshäppli am Donnerstag, 30. März 2017, referiert er darüber.

Um 1800 ist die Ostschweiz ein Epizentrum der frühen Textilindustrie. Innerhalb weniger Jahre wachsen ländliche Dörfer zu Städten, Fabriken werden gebaut, Techniken verfeinert und Exportgebiete erschlossen. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 30. März 2017, um 12.30 Uhr erhellt Dr. Fritz Franz Vogel im Historischen Museum Thurgau diese florierende Ostschweizer Epoche am Beispiel des bedeutenden Funds in Diessenhofen.

Der Herkunft auf der Spur

Wenn wir von der frühen Textilindustrie in Diessenhofen reden, sind hauptsächlich die Rotfärberei und der Zeugdruck damit gemeint. Für diese zwei unterschiedlichen Berufsfelder – beim einen handelt es sich um das Einfärben von Tuch, beim anderen um dessen Bedruck – wurden die neulich gefundenen Originalzeichnungen hergestellt. 
Wer hat diese angefertigt? Wofür wurden sie gebraucht? Wurden sie heimlich aus Frauenfeld, Islikon oder Schaffhausen abgezogen und wem gehörten die Vorlagen überhaupt?

Diesen Fragen geht Dr. Fritz Franz Vogel am Mittagsreferat im Schloss Frauenfeld auf den Grund und bringt dabei auch zur Sprache, welche Bedeutung ein solcher Fund für die Geschichtsforschung hat. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die Motive der Rotfärberei zeugen vom Zeitgeist, in dem sie entstanden.
Die Motive der Rotfärberei zeugen vom Zeitgeist, in dem sie entstanden.