Die Wirtschaftsförderung Thurgau erhebt in regelmässigen Abständen die Entwicklung realisierter Ansiedlungen, bei denen sie einen aktiven Beitrag leistete. Die Wirkung einer erfolgreichen Ansiedlung lässt sich allerdings jeweils erst rückblickend substanziell beurteilen. Der neueste Ansiedlungsreport der Wirtschaftsförderung bildet die Entwicklung eines angesiedelten Unternehmens im Gründungsjahr sowie während weiterer fünf Betriebsjahre ab. Untersucht wurden unter anderem die Herkunft, die Entwicklung bezüglich Arbeitsplätzen, Investitionen und Aufträgen sowie die Überlebensrate der angesiedelten Unternehmen.

720 neue Vollzeitarbeitsplätze

Per Ende 2015 konnten im Thurgau 114 Unternehmen erfolgreich angesiedelt werden. Diese schufen rund 720 neue Vollzeitarbeitsplätze. Die versicherte Lohnsumme betrug rund 53 Millionen Franken. Kumuliert für den Betrachtungszeitraum 2010 bis 2015 investierten die neuen Unternehmen rund 326 Millionen Franken, vergaben für rund 69 Millionen Franken Aufträge an die Thurgauer Wirtschaft und zahlten dem Fiskus rund 34 Millionen Franken Steuern. Die Wirtschaftsförderung arbeitet in diesen Projekten eng mit Partnern aus der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand zusammen. Eine erfolgreiche Unternehmensansiedlung ist immer das Produkt eines optimalen Zusammenspiels sämtlicher involvierter Akteure.

Deutlicher Rückgang im Mehrjahresvergleich

Über den Betrachtungshorizont von gesamthaft zehn Jahren zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen. Dies ist kein isoliertes Thurgauer Phänomen, sondern deckt sich mit den Entwicklungen auf nationaler Ebene oder in anderen Regionen und Kantonen in der Schweiz. Es ist letztlich auch die Konsequenz sowohl aus dem sich stetig verschärfenden internationalen Standortwettbewerb als auch aus ungelösten Fragen hinsichtlich wesentlicher Schweizer Standortbedingungen (Verhältnis Schweiz zur EU, Personenfreizügigkeit, Steuergesetzgebung, generelle Planungssicherheit, Frankenstärke). Die aus den Projekten hervorgehenden volkswirtschaftlichen Effekte verändern sich nicht zwingend synchron zu den sinkenden Fallzahlen, da es immer wieder gelingt, Projekte mit stattlichem Investitionsvolumen oder namhaften Arbeitsplatzpotenzial für den Thurgau zu gewinnen.

Es ist auch unter den erwähnten, derzeit erschwerend wirkenden Rahmenbedingungen von hoher Bedeutung, die Aktivitäten der Standortpromotion und Ansiedlungsbegleitung nachhaltig auf vernünftigem Niveau halten zu können. Dabei engagiert sich der Kanton Thurgau, auch aus Überlegungen der Effizienz und Wirkungsoptimierung, für einen starken Auftritt der Schweiz im internationalen Standortwettbewerb und für die sinnvolle Koordination auf interkantonaler Ebene.

Grosses Engagement für die ansässige Wirtschaft

Nebst den Aufgaben in der Standortpromotion legt die Wirtschaftsförderung den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten auf die Unterstützung der ansässigen Wirtschaft. Dabei stehen Innovationsförderung und Technologietransfer, Unterstützung bei Internationalisierung, Sicherstellung des Zugangs zu Fachkräften, Vermittlung geeigneter Gewerbe- und Industrieliegenschaften und eine gezielte Beratung von Neugründern im Fokus. Der Tätigkeitsfächer der Wirtschaftsförderung Thurgau wird abgerundet durch die Führung der Fachstelle Regionalpolitik sowie ab Herbst 2017 der Fachstelle Tourismus des Kantons Thurgau. Weitere Informationen über die Aufgaben, Angebote und Organisation der Wirtschaftsförderung Thurgau sowie den vollständigen Ansiedlungsreport sind unter www.wifoe.tg.ch abrufbar.

Ansiedlungsreport 2017

Per Ende 2015 konnte die Wirtschaftsförderung 114 Unternehmen erfolgreich im Thurgau ansiedeln. Foto: Donald Kaden, KadenNULL@Partner AG
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