Auf Antrag der Kulturkommission hat der Regierungsrat beschlossen, den Kulturpreis 2005 dem Thurgauer Autor, Lyriker und «Sprachakrobaten» Christian Uetz zuzusprechen. Uetz gilt als philosophischer Poet und als wichtiger Exponent der internationalen «spoken poetry»-Szene, der mit seiner einzigartigen Sprachkunst weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden ist.

Christian Uetz wurde 1963 in Egnach geboren. Er absolvierte das Lehrerseminar in Kreuzlingen und studierte später Philosophie, Komparatistik und Altgriechisch. Er lebt heute, nach längerem Aufenthalt in Berlin, als freier Autor in Zürich und Romanshorn und hält weiterhin enge Beziehungen zum Kanton Thurgau. Häufig tritt er bei Literaturveranstaltungen und Festivals für experimentelle Poesie und «spoken poetry», unter anderem in New York, Berlin und beim Lyrikfestival in Medellin auf. Er ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, so unter anderem mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, mit einem Förderbeitrag der Internationalen Bodenseekonferenz und einem Werkbeitrag des Kantons Zürich.

Christian Uetz hat seit 1993 mehrere Werke veröffentlicht, in der Hauptsache Gedichte, Prosa und selber gesprochene CDs. Hohes Lob wurde ihm auch in verschiedenen Medien zuteil. So schrieb beispielsweise der «Tages-Anzeiger»: «Christian Uetz zählt derzeit zu den kühnsten Sprachakrobaten. Unter keiner Feder fliegen die Fetzen radikaler als unter dieser, kaum einer demontiert die Sprache unerbittlicher als Christian Uetz, und keiner spielt virtuoser auf den schwarzen Tasten der sprachlichen Klaviatur. Ob im Gedicht oder in der Prosa: sein Tanz an den Rändern der Sprache ist immer auch ein Veitstanz über den Abgründen der Existenz.»

Die Preisverleihung des Thurgauer Kulturpreises 2005 findet im November anlässlich einer öffentlichen Feier statt.