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Übergangslösung für Holzascheentsorgung gefunden

In der Heizperiode 2017/2018 wird die Thurgauer Holzasche aus grösseren Holzverbrennungsanlagen in der St. Galler Deponie Tüfentobel abgelagert. Wie die Entsorgung ab nächstem Winter langfristig aussieht, wird zurzeit auf Bundesebene diskutiert.

Das Amt für Umwelt Thurgau, der Verein der Thurgauer Wald- und Holzwirtschaft (Lignum Thurgau) sowie der Verband KVA Thurgau haben gemeinsam nach einer Lösung für die Entsorgung der Holzasche, die in diesem Winter anfällt, gesucht. Dies wurde nötig, da die neue Abfallverordnung des Bundes (VVEA) seit dem 1. Januar 2016 vorschreibt, dass Holzasche aus Verbrennungsanlagen für naturbelassenes Holz vor der Ablagerung zuerst auf ihren Chrom(VI)-Gehalt analysiert werden muss. Chrom(VI) kann in zu hohen Dosen die Gesundheit gefährden. Weil der Chrom(VI)-Gehalt von Holzaschen den Grenzwert in der Regel überschreitet, ist heute eine direkte Ablagerung nicht zulässig. Holzaschen müssten vor einer Ablagerung so behandelt werden, dass der Grenzwert eingehalten werden kann. In der Schweiz fehlen heute jedoch die nötigen Behandlungskapazitäten.

In diesem Winter kann nun die Thurgauer Holzasche aus grösseren Anlagen mit einer Ausnahmebewilligung in der Typ-E-Deponie Tüfentobel im St. gallischen Engelburg abgelagert werden. Die Thurgauer Typ-E-Deponie Kehlhof in der Gemeinde Berg kann die Asche nicht aufnehmen. Da die Deponie schon fast verfüllt ist, würde die Asche abrutschen. Beim Ablad der Aschen beeinträchtigen die Staubemissionen die nahegelegene Obstanlage. Mit der Revision der VVEA soll ab November 2018 ein neues Vorgehen schweizweit festgelegt werden. Wahrscheinlich kann dann die Asche ohne Analyse künftig auf Schlacke-Deponien – sogenannte Typ-D-Deponien – abgelagert werden. Erkaltete Holzasche aus kleinen Holzfeuerungen (weniger als 2 m3/Jahr) wird weiterhin über den Kehrrichtsack in den Kehrrichtverbrennungsanlagen der KVA Thurgau und dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) entsorgt.

Chrom ist ein weitverbreitetes Element, das für viele Organismen lebensnotwenig ist. Es existiert in allen Oxidationsstufen von +II bis +VI. Chrom(III) und Chrom(VI)-Verbindungen kommen in der Umwelt natürlich vor. Bäume nehmen bei ihrem Wachstum Chrom(III) durch die Wurzeln auf. Durch Verbrennung kann Chrom(III) zu Chrom(VI) oxidieren. Dieses ist in viel geringeren Dosen gesundheitsgefährdend.

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