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Rhythmus des neuen Zeitalters

Die moderne Welt ändert sich rasend schnell. Unser Empfinden über den raschen Fortschritt schwankt zwischen Hoffnung und Angst oder zwischen Zukunftsglaube und Nostalgie. An der Konzertmatinée zum Jahresauftakt des Historischen Museums Thurgau erklingen Stücke, welche diese Stimmungen widerspiegeln. Begleitet wird das festliche Konzert von Texten und einem offerierten Apéro.

Rasendes Zeitmass. So ist ein Stück aus dem Jahr 1922 von Paul Hindemith überschrieben. Pfiffig bringt es zum Ausdruck, wie rastlos bereits unsere Mitbürger vor 100 Jahren ihre Zeit erfahren haben. Das Historische Museum Thurgau thematisiert mit seiner Konzertmatinée am 21. Januar 2018 die Umbrüche und den Fortschritt im Zuge der globalen Entwicklungen seit Beginn der Industrialisierung.

Der Prozess setzt im Thurgau bereits im Zeitalter des Barock ein. Während an den europäischen Höfen noch Perücke und galante Tänze tonangebend sind, schuften die Menschen in Hauptwil bereits in der Manufaktur. Schon im 18. Jahrhundert exportieren Thurgauer Textilunternehmen weltweit. Das Trio mit der Flötistin Claudia von Wartburg, der Pianistin Hiromi Ikei und Anton Vilkhov an der Viola bringen die Klangwelten von Barock, Industrie und Globalisierung zusammen.

Die stimmungsvolle und historisch kommentierte Konzertmatinée lässt den Barockkomponisten Franz Anton Hoffmeister auf Albert Roussel treffen, der mit «Krishna» auf die globalen Vernetzungen hinweist. Mélanie Bonis' «Suite en Trio» aus dem Jahr 1903 steht symbolisch für die verbreitete Frauenarbeit in der Industrie, während Werke von Prokofjew oder Strawinsky den Rhythmus von Maschine und Dampfkessel zur Geltung bringen. Die Matinée mit Werken aus 300 Jahren wird eingerahmt von historischen Texten und Kommentaren durch den Kurator Dr. Dominik Schnetzer und einem anschliessenden Apéro.

Konzertmatinée, Sonntag, 21. Januar 2018, 11 Uhr, Rathaus Frauenfeld. Eintritt frei (Kollekte), anschliessend Apéro

Das Trio mit der Flötistin Claudia von Wartburg, der Pianistin Hiromi Ikei und Anton Vilkhov an der Viola präsentieren Werke aus 300 Jahre Musikgeschichte.