Wie heute bekannt geworden ist, hat die Zürcher Tamedia AG, unter anderem Herausgeberin des «Tages-Anzeiger», die Aktienmehrheit der Huber & Co. AG in Frauenfeld übernommen. Damit verliert eines der traditionsreichsten Thurgauer Unternehmen, das auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken kann, seine Eigenständigkeit. Der Regierungsrat bedauert diesen Verlust, handelt es sich doch bei der Firma Huber & Co. AG um ein florierendes Unternehmen. Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass sich die Medienunternehmen in einem zunehmend raueren Umfeld bewegen und seit einigen Jahren einem starken strukturellen Wandel unterworfen sind, der oft zu Fusionen und Übernahmen führt.

Bezüglich der Standorterhaltung und der Innovationsbereitschaft sieht der Regierungsrat in der Übernahme des Frauenfelder Unternehmens durch ein wirtschaftlich starkes und finanziell gesundes Medienhaus auch Chancen. Mit Genugtuung hat der Regierungsrat anlässlich einer persönlichen Information durch die oberste Geschäftsleitung der Tamedia AG zur Kenntnis genommen, dass die neuen Eigentümer die gesamte Unternehmung Huber & Co. AG mit der Thurgauer Zeitung, der Druckerei, dem Verlag usw. weiterzuführen werden. Befriedigt zeigt er sich im Weiteren über die Zusicherung, dass die Thurgauer Zeitung ihren Namen sowie ihre publizistische und redaktionelle Eigenständigkeit behalten wird und dass alle arbeitsrechtlichen Verträge übernommen werden. Daraus leitet der Regierungsrat die Erwartung ab, dass die Druckerei, die innerhalb der Unternehmung am meisten Arbeitsplätze aufweist, erhalten bleibt und dass auf einen Abbau von Arbeitsplätzen verzichtet wird. Nach Einschätzung des Regierungsrats bestehen auch gewisse Chancen, dass der Standort Frauenfeld weiter ausgebaut wird.

Mit der Weiterführung der Thurgauer Zeitung durch die Tamedia AG sieht der Regierungsrat auch die Chance, dass der Kanton Thurgau weiterhin von zwei kantonalen Tageszeitungen versorgt wird. Durch diese Situation kann auch künftig ein publizistischer Wettbewerb stattfinden, der eine Bereicherung für die kantonale Medienlandschaft darstellt und eine Vielfalt der veröffentlichten Meinungen im Thurgau ermöglicht. Ferner erhofft er sich von den neuen Eigentümern eine wie bis anhin offene Informationspolitik der Unternehmensleitung gegenüber den Behörden und dass sie sich mit den Gegebenheiten des Kantons Thurgau vertraut machen und darauf Rücksicht nehmen.