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Schweizer Männer im «Grossen Krieg»

Die diesjährige Sonderausstellung des Napoleonmuseum Thurgau widmet sich unter dem Titel «Wir waren auch dabei – Männer aus der Schweiz und das Konstanzer Regiment Nr. 114 im Krieg 1914 – 1918» einem vergessenen Kapitel der europäischen Geschichte: den Kriegserfahrungen der mehr als 50 000 Soldaten aus der Schweiz, die zwischen 1914 und 1918 auf deutscher Seite kämpften.

Anlässlich des Kriegsendes vor 100 Jahren schliesst das Napoleonmuseum diese Lücke nun mit einer Ausstellung auf Arenenberg und einer reich bebilderten Begleitpublikation. Die Ausstellung «Wir waren auch dabei – Männer aus der Schweiz und das Konstanzer Regiment Nr. 114 im Krieg 1914 – 1918» greift dabei auf mehrere tausend Fotos, unbekannte Feldpost, noch nie gezeigte Erinnerungsstücke, Videoeinspielungen und Hörstationen zurück. Am Beispiel des Konstanzer Regiments widmet sich die Sonderausstellung auf dem Arenenberg dem Frontleben und fokussiert dabei besonders auf Soldaten aus der Schweiz.


Adolf Merk: Ein Thurgauer im deutschen Heer begleitet durch die Ausstellung
Leutnant Adolf Merk ist 58 Jahre alt, als der erste Weltkrieg 1918 endet. Vier Jahre zuvor hat sich der Kaufmann aus dem Thurgauer Frauenfeld freiwillig zum Kriegsdienst bei den Konstanzer «114ern» gemeldet. Mutig, hoch dekoriert und schwer verwundet: Merk wird zu einem der bekanntesten Offiziere des Regiments. Trotz seiner schweren Verletzungen kehrt er immer wieder an die Front zurück und kämpft Seite an Seite mit seinen Kameraden aus Deutschland. «Wie wohl kaum ein anderer repräsentiert Adolf Merk einen bisher unbeachteten Personenkreis: die aus der Schweiz stammenden Männer im deutschen Heer», kommentiert Ausstellungsmacher Dominik Gügel. Merk ist einer von zwei Weltkriegssoldaten aus der Schweiz, deren persönliche Geschichte die Ausstellung beispielhaft erzählt.


Lang vergessene Geschichte
Denn es gab viele von ihnen. Weit über 50 000 schätzt die Schweizer Armee. Bei den Soldaten handelte es sich sowohl um Auslandsdeutsche als auch um Schweizer, die sich freiwillig zum Konstanzer Regiment gemeldet haben. Gemeinsam mit Kameraden aus Konstanz und der Bodenseeregion durchleben sie die Schrecken des Krieges in all ihren Facetten. Die Überlebenden kehren meist in ihre Heimat zurück. So finden die traumatischen Erlebnisse Eingang in viele Schweizer Familien. Eine heute vergessene Geschichte, die noch nie thematisiert wurde.


«Wir waren auch dabei»
100 Jahre nach dem Ende des «Großen Krieges» widmet sich das Napoleonmuseum Thurgau diesen Männern. Als Beispiel dient das früher in Konstanz stationierte 6. Badische Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114. Noch nie gezeigte Erinnerungsstücke, Briefe, Zeichnungen und vor allem mehrere Tausend Fotos erlauben einen ungeschönten Blick auf das Leben und Leiden an der Front. Im Mittelpunkt steht das Kriegserleben auf der deutschen Seite der Front. Videoeinspielungen und hörstationen lassen aber auch die französischen «Poilus» (Soldaten / Landser) zu Wort kommen.


Im Verlag Labhard Medien ist unter dem gleichen Titel eine erweiterte Begleitpublikation erschienen. Weitere Informationen unter www.napoleonmuseum.ch

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