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Thurgauer Kulturpreis 2018 an Judit Villiger

Der diesjährige Kulturpreis des Kantons Thurgau geht an die bildende Künstlerin und Kunstvermittlerin Judit Villiger aus Steckborn. Mit dem Preis, der mit 20 000 Franken dotiert ist, würdigt der Regierungsrat das engagierte Schaffen der Preisträgerin.

Judit Villiger ist eine vielseitige Künstlerin, die mit unterschiedlichsten Medien vertraut ist und einen feinen Blick für alles Rätselhafte und Täuschende hat. Judit Villigers Werk weist eine grosse Bandbreite auf. Sie nutzt die traditionellen Medien wie die Zeichnung oder die Ölmalerei ebenso wie die raumfüllenden Installationen oder kinetischen Objekte. Villiger gehört im Bereich der zeitgenössischen Kunst zu den innovativsten Positionen der Ostschweiz. Mit ihren Arbeiten, die im Spannungsfeld von Tradition und Aktualität angesiedelt sind, leistet sie einen intelligenten Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit Bildern in der heutigen Gesellschaft.

Über ihre künstlerische Tätigkeit hinaus ist Judit Villiger eine engagierte Kunstvermittlerin. Mit dem «Haus zur Glocke» hat sie in Steckborn einen Kunst- und Begegnungsort geschaffen, an dem gesellschaftliche Utopien entworfen, interdisziplinäre Ausstellungen gezeigt, experimentelle Veranstaltungen diskutiert werden und man sich an einem grossen Tisch zum einfachen Essen treffen kann. Das «Haus zur Glocke» ist eine nichtkommerzielle, unabhängige Alternative zur etablierten Kunstszene. Es ist keine Selbstverwirklichungsstätte, sondern ein Lebens-, Arbeits- und Denkraum, der weit über die Region ausstrahlt und eine Kunsterfahrung jenseits der urbanen Zentren ermöglicht.

Judit Villiger ist 1966 in Luzern geboren, in Stettfurt aufgewachsen und lebt und arbeitet in Steckborn und Zürich. 1982 bis 1986 absolvierte sie das Lehrerseminar in Kreuzlingen, das sie mit dem Patent abschloss. Anschliessend studierte sie an der Schule für Gestaltung in Luzern und erlangte das Diplom als Zeichen- und Werklehrerin. Später setzte sie ihre Studien an der School of Visual Arts in New York fort und schloss diese mit einem Master of Fine Arts ab. Seit 2012 ist sie Dozentin für Kunstpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste, bildete sich aber auch selber stetig weiter. Seit 1998 übt sie eine intensive künstlerische Tätigkeit aus und ist an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem im Kunstraum Kreuzlingen (solo), im Museum Bellerive (solo), in der Galerie Römerapotheke in Zürich, im Kunst(Zeug)Haus Rapperswil oder im Kulturzentrum Kammgarn in Schaffhausen.

Übergabefeier in Frauenfeld

Der mit 20 000 Franken dotierte Thurgauer Kulturpreis wird am Mittwoch, 12. September 2018, um 19.30 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Feier im Shed im Eisenwerk durch Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur, übergeben. Mit dem Preis, der seit 1986 vergeben wird, spricht der Regierungsrat seinen Dank und seine Anerkennung aus für ausserordentliche kulturelle Leistungen von Privaten und von Institutionen, die das kulturelle Leben im Kanton in besonderer Weise bereichern. Eine Auswahl möglicher Trägerinnen und Träger des Kulturpreises wird dem Regierungsrat jeweils von der Kulturkommission des Kantons Thurgau vorgeschlagen.

Judit Villiger
Judit Villiger. Foto: Christoph Ullmann

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