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Fachstab Trockenheit wurde aufgelöst

Der Sommer und Herbst 2018 waren geprägt von Trockenheit. Über Wochen fiel im Kanton Thurgau kein Niederschlag, ein Feuer- und Wasserentnahmeverbot mussten erlassen werden. Das Wasserentnahmeverbot für Thurgauer Fliessgewässer besteht zwar noch, der Fachstab Trockenheit konnte jedoch aufgelöst werden.

Es war in verschiedener Hinsicht ein Rekord-Sommer bzw. -Herbst. So erreichten der Boden- und Untersee die tiefsten je gemessenen Pegelstände und aus dem Rhein mussten rund drei Tonnen tote Fische geholt werden (Thurgau und Schaffhausen). Ausserdem wurden 72 Kilometer Thurgauer Fliessgewässer abgefischt, um weitere Fischsterben zu verhindern. Auch die Thurgauer Wälder litten. Aufgrund der Trockenheit und dem damit verbundenen günstigen Klima für den Borkenkäfer sowie dem Trockenstress, den die Bäume erlebt haben, wurde bis Ende Oktober bereits rund 35‘000 m3 Käferholz geschlagen. Weiteres vom Käfer befallenes Holz muss im Laufe des Winters geschlagen werden.

Nebst den Fliessgewässern weisen im Kanton Thurgau auch die Wasserspiegel der verschiedenen Grundwasservorkommen nach wie vor tiefe Werte auf bzw. werden noch weiter sinken. Sie liegen zum Teil weit unter dem Mittelwert. Um das Niveau des Grundwasserspiegels von Anfang 2018 wieder zu erreichen, braucht es laut Experten des Amtes für Umwelt mehrere «nasse» Monate und kann bis zu drei Jahre dauern. Auch die Wasserstände des Boden- und Untersees liegen weiterhin weit unter dem durchschnittlichen Niveau.

Der Fachstab Trockenheit tagte insgesamt 15 Mal. Er empfahl der Regierung Mitte Juli 2018 zuerst, ein Feuerverbot in Wald und Waldesnähe zu erlassen und Ende Juli das Feuerverbot auf das ganze Kantonsgebiet auszuweiten. Das Feuerverbot konnte am 22. August (totales Feuerverbot) respektive am 4. September (Feuerverbot in Wald und Waldesnähe) wieder aufgehoben werden.

Nach wie vor gilt im Kanton Thurgau ein Wasserentnahmeverbot für Fliessgewässer, das Mitte Juli in Kraft gesetzt wurde. Das Verbot bleibt bestehen, da die Pegelstände immer noch auf einem rekordtiefen Stand sind bzw. kleinere Fliessgewässer streckenweise ganz ausgetrocknet sind. Die Thurgauer Fliessgewässer weisen noch keinen Normalzustand auf. Die Verantwortung für die Aufhebung des Wasserentnahmeverbots wird nach der Auflösung des Fachstabs Trockenheit dem Departement für Bau und Umwelt übertragen. Das Verbot wird aufgehoben, sobald es die Pegelstände der Fliessgewässer zulassen.

Der Fachstab Trockenheit hat sich aus Vertreterinnen und Vertretern der folgenden Ämter zusammengesetzt: Amt für Bevölkerungsschutz und Armee, Kantonspolizei, Forstamt, Landwirtschaftsamt, Amt für Umwelt, Feuerschutzamt, Jagd- und Fischereiverwaltung, Gesundheitsamt sowie dem Informationsdienst.