Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse
 

«Man muss die Kantone fragen, um die Schweiz zu verstehen»

Heute Dienstag weilte Norbert Riedel, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz, zu einem Besuch beim Regierungsrat des Kantons Thurgau. Im Zentrum des Meinungsaustausches standen aktuelle grenzüberschreitende Fragen. Auf dem Programm stand ausserdem der Besuch des Biotechnologie-Instituts Thurgau in Kreuzlingen. Botschafter Riedel zeigte sich überzeugt, dass Besuche in den Kantonen dazu beitragen, die Schweiz besser zu verstehen.

«Wir sind uns nah, aber wir sind doch nicht dieselben, heisst es. Doch ich glaube, hier im Thurgau sind wir uns besonders nah» – das schrieb der deutsche Botschafter als Widmung ins Gästebuch im Schloss Frauenfeld, wo er vom Regierungsrat empfangen wurde. Von dieser Nähe zeugten die zahlreichen Berührungspunkte, die die Schweiz im allgemeinen und der Thurgau im besonderen mit der Bundesrepublik Deutschland hätten – so der Botschafter. Im anschliessenden Austausch kamen Themen wie ein einheitlicher Sicherheitsraum, das Rahmenabkommen der Schweiz mit der EU, die Debatte um Souveränität und Selbstbestimmung, aber auch der Einkaufstourismus und die Energiepolitik zur Sprache.

Von Seiten des Regierungsrates begrüsste Regierungspräsidentin Cornelia Komposch den deutschen Gast. Zusammen mit den anderen Regierungsmitgliedern stellte sie ihm den Thurgau, seine Leistungen und seine vielfältigen Beziehungen zum nördlichen Nachbarland vor. Dabei wies sie darauf hin, dass die Deutschen mit gut acht Prozent den mit Abstand grössten Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung im Thurgau ausmachen und dass sie für den einheimischen Arbeitsmarkt eine grosse Bedeutung haben.

Botschafter Riedel seinerseits lobte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland – einer Region mit sehr hoher Wirtschaftskraft und einem hohen Wohlstand in Europa. Als einen der Gründe dafür nannte er die Art und Weise, wie man hier zusammenlebe, zusammenarbeite und sich austausche. Notwendig sei aber auch eine Klärung des Verhältnisses der Schweiz zur EU. In Brüssel werde die Haltung der Schweiz nicht immer verstanden. Schlussfolgernd sagte der Botschafter: «Wenn das Verhältnis der Schweiz zur EU gut ist, ist auch das Verhältnis der Schweiz zu Deutschland gut.»

Für Regierungspräsidentin Komposch war das persönliche Kennenlernen des deutschen Botschafters wichtig, weil Deutschland und die Schweiz und insbesondere der Thurgau eng verflochten seien. Zudem pflegten sie eine langjährige Freundschaft und unterhielten intensive und fruchtbare wirtschaftliche Beziehungen. Mit den Veränderungen im europäischen und globalen Umfeld teilten sie ausserdem viele Chancen und Herausforderungen.

Empfang von Norbert Riedel, deutscher Botschafter in der Schweiz, vor dem Schloss Frauenfeld. V.l.: Regierungspräsidentin Cornelia Komposch, Regierungsrätin Monika Knill, Botschafter Norbert Riedel, Staatsschreiber Rainer Gonzenbach, Regierungsrat Jakob Stark, Regierungsrätin Carmen Haag, Regierungsrat Walter Schönholzer.

Der deutsche Botschafter Norbert Riedel (rechts) liess sich im Beisein von Regierungspräsidentin Cornelia Komposch (Mitte) und Regierungsrätin Monika Knill (links) das Biotechnologie-Institut in Kreuzlingen von Institutsleiter Daniel Legler zeigen.