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Schweizer beuten Thurgauer aus

Zwischen 1460 und 1499 dehnen die Eidgenossen ihr Herrschaftsgebiet in die Ostschweiz aus. Sie erobern das Sarganserland, das Rheintal und den Thurgau und übernehmen hier fortan die Macht. Freie Hand jedoch haben sie dabei nicht.

Obwohl die eidgenössischen Orte ab dem 15. Jahrhundert grosse Teile der Ostschweiz besitzen, können sie hier nicht schalten und walten, wie sie wollen. Die Bevölkerung pocht auf die geltenden Rechte, an die sich die Eidgenossen zu halten haben, möchten sie keinen Aufstand riskieren. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 27. Juni 2019 im Historischen Museum Thurgau beleuchtet Historiker Dr. Heinrich Speich dieses komplexe Herrschaftsgefüge und stellt die Gretchenfrage: Wer beutet hier eigentlich wen aus? 

Verwalter ohne Einfluss

Die eidgenössischen Orte lassen ihre Herrschaften durch Landvögte verwalten – ein Posten, der mehr Prestige einbringt als Einkommen. Denn die beherrschten Gebiete wie die Gemeine Herrschaft Thurgau haben ihre eigenen Steuersysteme, Militäraufgebote und Gerichte – funktionieren also eigentlich autonom. Die Rolle der Vögte bleibt auf die Kontrolle und die Rechtsprechung beschränkt. 

Aufwieglerische Untertanen

Obwohl es etwa Glarus, Schwyz oder Zürich verstehen, die lokale Führungsschicht in das Verwaltungssystem einzubinden, kommt es regelmässig zu Klagen seitens der Bewohner. Unterdrücken die Eidgenossen ihre eroberten Gebiete in unerträglichem Masse oder versuchen diese lediglich mit allen Mitteln, ihre angestammten Rechte nicht zu verlieren? Am Museumshäppli erläutert Heinrich Speich eine Handvoll Fälle, die zeigen: Die Untertanen in der Gemeinen Herrschaft Thurgau begehren regelmässig und erfolgreich gegen ihre eidgenössischen Herren auf – chaotische Zustände, die mehrere Jahrhunderte andauern werden: Erst die Französische Revolution fegt die komplizierten Machtverhältnisse in der Ostschweiz weg.  

Der Mittagsvortrag findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Eintritt frei, ohne Anmeldung

Obwohl die eidgenössischen Orte ab dem 15. Jahrhundert grosse Teile der Ostschweiz besitzen, können sie hier nicht schalten und walten, wie sie wollen. Die Bevölkerung pocht auf die geltenden Rechte, an die sich die Eidgenossen zu halten haben, möchten sie keinen Aufstand riskieren. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 27. Juni 2019 im Historischen Museum Thurgau beleuchtet Historiker Dr. Heinrich Speich dieses komplexe Herrschaftsgefüge und stellt die Gretchenfrage: Wer beutet hier eigentlich wen aus?   Verwalter ohne Einfluss Die eidgenössischen Orte lassen ihre Herrschaften durch Landvögte verwalten – ein Posten, der mehr Prestige einbringt als Einkommen. Denn die beherrschten Gebiete wie die Gemeine Herrschaft Thurgau haben ihre eigenen Steuersysteme, Militäraufgebote und Gerichte – funktionieren also eigentlich autonom. Die Rolle der Vögte bleibt auf die Kontrolle und die Rechtsprechung beschränkt.   Aufwieglerische Untertanen  Obwohl es etwa Glarus, Schwyz oder Zürich verstehen, die lokale Führungsschicht in das Verwaltungssystem einzubinden, kommt es regelmässig zu Klagen seitens der Bewohner. Unterdrücken die Eidgenossen ihre eroberten Gebiete in unerträglichem Masse oder versuchen diese lediglich mit allen Mitteln, ihre angestammten Rechte nicht zu verlieren? Am Museumshäppli erläutert Heinrich Speich eine Handvoll Fälle, die zeigen: Die Untertanen in der Gemeinen Herrschaft Thurgau begehren regelmässig und erfolgreich gegen ihre eidgenössischen Herren auf – chaotische Zustände, die mehrere Jahrhunderte andauern werden: Erst die Französische Revolution fegt die komplizierten Machtverhältnisse in der Ostschweiz weg.    Der Mittagsvortrag findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Eintritt frei, ohne Anmeldung  Bildlegende: Schloss Frauenfeld war während der Landvogtzeit die regionale Schaltzentrale der Macht.
Schloss Frauenfeld war während der Landvogtzeit die regionale Schaltzentrale der Macht.
 

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