Was war für Sie persönlich der Reiz, die Leitung des OK zu übernehmen?

Es reizte mich, zusammen mit einem schlagkräftigen Team am einzigartigen, traditionsreichen Fête des Vignerons den Kanton Thurgau ins beste Licht zu rücken. Die Anfrage von Regierungsrat Walter Schönholzer kam ein paar Monate nach meiner Pensionierung. Ich hatte also Zeit für eine solche Aufgabe und kann nun mit meinem Engagement dem Kanton, meinem langjährigen Arbeitgeber, etwas zurückgeben.

In gut einem Monat geht der Thurgauer Kantonstag über die Bühne. Wie weit sind die Vorbereitungen dazu fortgeschritten?

Wir sind im Plan. Die einzelnen Auftrittsteile sind konkretisiert und das Tagesprogramm steht. Verschiedene Komponenten des Thurgauer Auftritts sind bereits in der Produktion. Ich denke da an die Müller-Thurgau-Weine oder die Thurgauer Genussinseln auf der Seeplattform. In den nächsten Wochen werden die letzten Details mit dem OK in Vevey abgesprochen.

Der Kanton lässt sich diesen Auftritt 300'000 Franken kosten. Das ist eine schöne Stange Geld für einen Tag.

Will man an einem derartigen Grossanlass mit 30'000 bis 40'000 Besucherinnen und Besuchern gehört und gesehen werden, sind diese Mittel notwendig. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Kantonsauftritt zu einer Randnotiz wird. Zudem ist es auch eine Investition zum besseren Verständnis zwischen der Westschweiz und dem Thurgau. Die Waadt und der Thurgau sollen sich näherkommen.

Warum lohnt es sich, am 5. August nach Vevey zu reisen?

Das Festspiel in der 20'000-plätzigen Arena mit über 5’000 Mitwirkenden ist ein Augen- und Ohrenschmaus, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Ein kurzer Imagefilm vor dem Beginn des Festspiels zeigt die Vielfalt und Schönheit des Thurgaus. Die kulturellen Darbietungen auf drei Bühnen entlang der Seepromenade und der Umzug mit rund 200 Mitwirkenden werden in Anlehnung an das Motto «Thurgovie: bien plus que des pommes» die Vielfalt des Thurgaus zum Ausdruck bringen. An den Genussinseln auf der Seeplattform können Thurgauer Spezialitäten degustiert werden. Und nicht zuletzt wird die Fahrt im mit über 900 Personen besetzten und bereits ausgebuchten Extrazug nach Vevey ein besonderes Erlebnis werden.

Was bereitet Ihnen derzeit noch etwas Bauchschmerzen?

Noch schlafe ich gut. Ich hoffe einfach, dass Petrus dem Thurgauer Kantonstag gut gesinnt sein wird.

Sie nehmen Müller-Thurgau-Weine mit nach Vevey. Weisswein in die Westschweiz zu bringen, das ist doch wie Wasser in die Rhone zu tragen, oder nicht?

Natürlich ist das Genfersee-Gebiet eine bekannte, traditionsreiche Weinregion mit hervorragenden Weinen. Doch die Thurgauer Winzer brauchen den Vergleich gar nicht zu scheuen. Es ist eine einmalige Gelegenheit, den «Müller-Thurgau» in der Westschweiz bekannter zu machen. Die verschiedenen Müller-Thurgau Ausprägungen der Thurgauer Winzer und der speziell für das Fête des Vignerons produzierte «Tous Ensemble» werden beste Werbung für den Thurgau und seine Weine machen.

Was verspricht sich der Thurgau von diesem erstmaligen Auftritt in Vevey?

Ziel ist es, den Besucherinnen und Besucher die Genuss- und Erholungsregion Thurgau-Bodensee mit einem überraschenden Auftritt ins Bewusstsein zu bringen. Wir hoffen auch, dass wir die «Welschen» animieren können, unseren Kanton für einen Tagesausflug oder einen Kurzurlaub zu besuchen.

Am Fête des Vignerons werden sich alle Kantone präsentieren. Besteht da nicht die Gefahr, dass ein einzelner Kanton in dieser Fülle von Kantonstagen etwas untergeht?
Diese Gefahr sehe ich nicht, da ein Teil der Besucherinnen und Besucher das Fest nur an einem Tag besuchen wird. Und für jene, die das Fest an mehreren Tagen geniessen werden, ist es besonders reizvoll, die Vielfalt und Unterschiede der Kantonstage zu erleben.

Werner Müller, OK-Präsident «Thurgauer Kantonstag am Fête des Vignerons»

Das OK «Thurgauer Kantonstag am Fête des Vignerons» unter der Leitung von Werner Müller (vierter von links).