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Erste Dekontaminationsstelle im Kanton Thurgau eingerichtet

Bei Frauenfeld hat sich ein Bahnunglück ereignet – Chemie-Wagon umgekippt, Passagiere betroffen. Was nur das Übungsszenario am Ausbildungstag für die neue und erste Dekontaminationsstelle im Kanton Thurgau war, könnte morgen so geschehen. Die Anlage im Kantonsspital Frauenfeld ist jetzt einsatzbereit und die erste Ausbildungsphase der Rettungskräfte abgeschlossen.


Eine Stunde dauert es, bis die medizinische Dekontaminationsstelle in den Räumlichkeiten der Rettungssanität beim Kantonsspital Frauenfeld hochgefahren ist. Heisst, Samariter aus der Region Frauenfeld sind vor Ort, in Schutzanzügen gekleidet und die Stelle eingerichtet. Zusätzlich zu den Samaritern wurden in vier Ausbildungskursen in diesem Jahr auch Ärzte und Mitarbeitende des technischen Dienstes des Kantonsspitals Frauenfeld ausgebildet. Insgesamt rund 60 Personen. In einer zweiten Phase werden nächstes Jahr Mitarbeitende und Angehörige des Zivilschutzes, hauptsächlich Milizangehörige, geschult, um die Durchhaltefähigkeit sicherzustellen. Denn die Arbeit in den Schutzanzügen ist kräfteraubend und schweisstreibend. Maximal 90 Minuten arbeiten die Samariter und Ärzte in den Anzügen, dann brauchen sie eine Pause.

Dekontaminationsstelle in drei Bereiche aufgeteilt

Die kontaminierten Personen durchlaufen bei der Dekontamination drei Bereiche. Im roten Bereich werden ihnen Kleidung und persönliche Gegenstände abgenommen und sie müssen sich streng nach Vorgabe mehrere Minuten duschen und einseifen. Im gelben Bereich erhalten sie neue Bekleidung und werden im grünen Bereich von einem Arzt untersucht und entsprechend ins Spital gebracht, an ein Care Team verwiesen oder direkt vor Ort verarztet und entlassen.

«Im Kanton Thurgau sollten wir nun vorbereitet sein, die Patienten bei einer Dekontamination entsprechend reinigen zu können und damit die Kontamination des gesamten Spitals zu verhindern», sagt Harry Huber, Koordinator des Rettungswesens im Kanton Thurgau. So können die Patienten, etwa nach einem Chemie-Unfall oder einem Anschlag mit ABC-Kampfmitteln, gesäubert der medizinischen Weiterbehandlung weitergegeben werden.

Die Arbeit in den Schutzkleidern ist für die Hilfskräfte kräfteraubend.
Die Arbeit in den Schutzkleidern ist für die Hilfskräfte kräfteraubend.