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Institut für Spitalpharmazie beliefert sechs Spitäler in der Ostschweiz

Sechs Spitäler, vier davon im Thurgau, beliefert das Institut für Spitalpharmazie der Spital Thurgau AG von Münsterlingen aus mit Medikamenten. Herzstück der Versorgung ist ein modernes Logistik-Zentrum, das erste seiner Art in der Schweiz, wie Institutsleiter und Kantonsapotheker Rainer Andenmatten an der 8. Sommermedienfahrt (4. August) erklärte.

Institut für Spitalpharmazie beliefert sechs Spitäler in der Ostschweiz

 

Sechs Spitäler, vier davon im Thurgau, beliefert das Institut für Spitalpharmazie der Spital Thurgau AG von Münsterlingen aus mit Medikamenten. Herzstück der Versorgung ist ein modernes Logistik-Zentrum, das erste seiner Art in der Schweiz, wie Institutsleiter und Kantonsapotheker Rainer Andenmatten an der 8. Sommermedienfahrt (4. August) erklärte.

Durchschnittlich werden von Münsterlingen aus täglich 5000 Packungen Arzneimittel an sechs Spitäler in der Ostschweiz geliefert. Möglich macht dies die erste für den Spitalbetrieb entwickelte Kommissionieranlage des Instituts für Spitalpharmazie, die am 17. Februar dieses Jahres in Betrieb genommen wurde. Drei Mitarbeiterinnen können innerhalb eines Halbtages über 100 Aufträge abwickeln. Abnehmer sind die Kantonsspitäler Münsterlingen und Frauenfeld, die Psychiatrischen Dienste Thurgau in Münsterlingen, die Diessenhofer Klinik St. Katharinental, die Humaine Klinik in Zihlschlacht sowie das Akutspital in Davos.

Dabei handelt es sich um eine echte Innovation, die in dieser Art noch nie verwirklicht wurde, wie an der achten Sommermedienfahrt von Dr. Rainer Andenmatten, Leiter des Institutes für Spitalpharmazie und Kantonsapotheker, zu erfahren war. Die Abteilungen der angeschlossenen Spitäler geben die täglichen Bestellungen über einen Webshop direkt ins Intranet der Spital Thurgau AG ein. Die Bestellungen werden von Pharma-Assistentinnen auf dem Bewirtschaftungssystem des Instituts ein erstes Mal gesichtet und überprüft.

Die Sicherheit steht laut Andenmatt bei der Medikation an erster Stelle, vor der Wirksamkeit und den Kosten. Mit mehreren Massnahmen wie der Beschränkung des Sortiments, einem anonymisierten Fehlermeldesystem oder deutlichen Unterschieden in der Verpackung werde versucht, Verwechslungen zu vermeiden. So werden zum Beispiel hochkonzentrierte Lösungen in Münsterlingen nur in Glas-Stechampullen geliefert, während weniger gefährliche Lösungen in Plastikbehälter abgefüllt sind.

Herausgepickt werden die Arzneimittel von den Mitarbeiterinnen unter elektronischer Anleitung immer noch manuell, dann aber erfolgt die Abfüllung in Versandboxen vollautomatisch über ein Förder- und Sortiersystem. Vor dem Verbuchen werden die reimportierten Datensätze noch einmal vom Bewirtschaftungssystem überprüft.

Aus den etwa 9000 in der Schweiz angebotenen Medikamenten hat das Institut für Spitalpharmazie in Zusammenarbeit mit den Ärzten ein Sortiment von rund 1500 Präparate zusammengestellt. Damit können über 90 Prozent der Fälle im Spital behandelt werden. Eine immer grössere Rolle spielen dabei die kostengünstigeren Generika. Laut Andenmatten macht ihr Anteil bereits zehn Prozent aus, was Einsparungen von rund zehn Prozent ermöglicht. Für die Zukunft erwartet er, dass der Anteil der Nachahmerprodukte etwa 20 Prozent erreicht, dann aber stagniert.

Mit 12 Mio. Franken Umsatz und 14 Mitarbeitenden (10,5 Stellen) gehört das Institut zu den zehn grössten Spitalapotheken in der Schweiz und kauft direkt bei Pharmaherstellern sowie Importeuren ein. Die dadurch entstehenden Vergünstigungen werden an die Krankenversicherer weiter gegeben. Statt einem blossen Umsatzwachstum strebt Andenmatten eine «Expansion in partnerschaftlichem Sinn» an. «Wir sind sparorientiert und möchten mit möglichst wenig Geld eine gute Medikation erreichen». Dabei hat er beobachtet, dass das innovative Thurgauer Modell auch ausserhalb des Kantons viel Beachtung findet.

 

 

Dr. Rainer Andenmatten, Kantonsapotheker und Leiter des Instituts für Spitalpharmazie am Kantonsspital in Münsterlingen, erklärt die automatisierte Kommissionieranlage, mit der täglich bis zu 5000 Medikamente für den Versand gerüstet werden.

 

Nach Vorgabe eines mit dem Bewirtschaftungssystem verbundenen Handhelds werden die Medikamente von Hand herausgepickt und auf ein Fördersystem gelegt.

 

Das Arzneimittelsortiment des Instituts für Spitalpharmazie umfasst rund 1500 Präparate. Damit können über 90 Prozent der Fälle abgedeckt werden.

 

Vor dem Versand werden die Datensätze von Daniela Perret nochmals überprüft.

 

Unterschiedliche Verpackungen verringern das Risiko für Verwechslungen: Spitalapothekerin Karin Preter zeigt eine Ampulle mit einer hochkonzentrierten Lösung. Dafür werden in Münsterlingen ausschliesslich Glasbehälter verwendet.
Innerhalb eines Halbtages können über 100 Aufträge aus den Spitälern abgewickelt und für den Versand bereit gestellt werden.