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Christian Lohr ist erneut Panaschierkönig

Die SVP war an den Nationalratswahlen im Kanton Thurgau die Partei, die am meisten Panaschierstimmen holte. Gleichzeitig flossen von ihren Wahlzetteln am wenigsten Panaschierstimmen an andere Parteien ab. «Panaschierkönig» ist Christian Lohr. Dies geht aus den soeben publizierten Analysen der Thurgauer Dienststelle für Statistik hervor.

Die Grünen legten an den Nationalratswahlen 2019 in allen 80 Thurgauer Gemeinden zu. Sie bauten ihre Parteistärke damit um 5,2 Prozentpunkte auf 10,6 % aus. Wählerstärkste Partei war in allen Gemeinden die SVP. Einzig bei den Auslandschweizerinnen und -schweizern hatten die Grünen leicht die Nase vorn.

Wer wählte, tat dies meist mit einem individuell bearbeiteten Wahlzettel
Die knapp 74 000 Thurgauerinnen und Thurgauer, die sich an den Nationalratswahlen 2019 beteiligten, stellten ihren Wahlzettel mehrheitlich individuell zusammen. Die Hälfte benutzte einen Wahlzettel mit Listenbezeichnung und veränderte diesen, das heisst, Kandidierende wurden gestrichen, kumuliert oder panaschiert. 14 % der Wählerinnen und Wähler griffen zum leeren Wahlzettel ohne Listenbezeichnung und füllten diesen aus. Nur etwas mehr als jede oder jeder Dritte legte einen vorgedruckten Wahlzettel unverändert ein.

Am meisten veränderte Wahlzettel bei den Mitteparteien

Die Grünen waren die Partei, deren Wählerinnen und Wähler am häufigsten einen unveränderten Wahlzettel einlegten. Fast jede zweite Liste der Grünen Partei wurde ohne Kumulierung, Panaschierung oder Streichung von Namen abgegeben. Die Wählerschaft der Mitteparteien legte häufiger veränderte Wahlzettel ein als jene von Parteien rechts und links der Mitte. So verzichteten bei den Wählerinnen und Wählern, die eine Liste der CVP verwendeten, nur 31 % gänzlich aufs Kumulieren, Panaschieren oder Streichen von Kandidierenden.

Beste Panaschierbilanz für die SVP

Im Panaschierstimmentausch zwischen den Parteien schnitt die SVP am besten ab. Sie erhielt am meisten Panaschierstimmen. Gleichzeitig flossen von ihren Wahlzetteln am wenigsten Panaschierstimmen an andere Parteien ab. Überdurchschnittlich viele Panaschierstimmen holten auch die CVP, die FDP und die SP. Diese Parteien mussten jedoch im Gegenzug auch einen überdurchschnittlich starken Abfluss von Panaschierstimmen verkraften.

Von Wahlzetteln der FDP flossen besonders viele Panaschierstimmen zur SVP. In etwas geringerem Ausmass war dies auch bei Wahlzetteln der CVP der Fall. Wenn Wählerinnen und Wähler der SP Stimmen an parteifremde Kandidierende vergaben, gingen diese am häufigsten an die Grünen. Umgekehrt panaschierte die GP-Wählerschaft am häufigsten in Richtung SP.

Christian Lohr ist erneut Panaschierkönig

Am meisten Panaschierstimmen holte – wie bereits bei den letzten Nationalratswahlen – Christian Lohr von der CVP. An ihn gingen 198 Panaschierstimmen pro 1 000 parteifremden Wahlzetteln. Auf dem zweiten Platz folgte Diana Gutjahr (SVP) mit 148, auf dem dritten Edith Graf-Litscher (SP) mit 127 Panaschierstimmen pro 1 000 parteifremden Wahlzetteln.

Die Statistische Mitteilung «Nationalratswahlen 2019» steht auf https://statistik.tg.ch/themen-und-daten/staat-und-politik/wahlen-und-abstimmungen/nationalratswahlen.html/10125#Publikation zur Verfügung. Dort finden sich auch detaillierte Tabellen (u.a. Panaschierstimmen aller Kandidatinnen und Kandidaten, auch auf Gemeindeebene) sowie interaktive Karten zu allen Parteien.