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Gutes Zeugnis für Thurgauer Bienenzüchter

Im Grossen und Ganzen kann den Thurgauer Bienenzüchtern ein gutes Zeugnis ausgestellt werden: An der siebten Sommermedienfahrt berichtete Rudolf Feuerle über seine Tätigkeit als kantonaler Bieneninspektor.

Gutes Zeugnis für Thurgauer Bienenzüchter

 

Im Grossen und Ganzen kann den Thurgauer Bienenzüchtern ein gutes Zeugnis ausgestellt werden: An der siebten Sommermedienfahrt berichtete Rudolf Feuerle über seine Tätigkeit als kantonaler Bieneninspektor.

Rund 800 Imker, die durchschnittlich je zehn Bienenvölker halten, gibt es im Thurgau. «Nirgends in Europa ist die Imkerdichte so gross wie im Gebiet zwischen Horn und Kreuzlingen», betonte Rudolf Feuerle an der siebten Sommermedienfahrt im Lehrbienenstand des Imkervereins Egnach in Stachen bei Arbon. Grund dafür ist der intensive Obstbau im Oberthurgau. Die Blütezeit werde infolge der abnehmenden Sortenvielfalt aber immer kürzer und betrage zurzeit noch rund zehn Tage. «Um da eine optimale Honigernte zu erzielen, muss ein Bienenvolk quasi ab der Stunde Null optimal einsatzbereit sein», führte Feuerle aus.

Mit der Bienenzucht aufgewachsen, gab der 59-Jährige seinen ursprünglichen Beruf als Giesserei-Ingenieur vor einigen Jahren auf, um das Imkerhandwerk professionell zu betreiben. Insgesamt verfügt er über 147 Bienenvölker, von denen er in den Sommermonaten knapp 80 in die Bündner Berge verlegt.

Zusammen mit je einem Bezirksinspektor und einem Stellvertreter stellt er im Auftrag des kantonalen Veterinäramts die Aufsicht über die Thurgauer Imker sicher. Gesetzliche Grundlage dafür bildet das eidgenössische Seuchengesetz, für dessen Vollzug vom Kanton Sachverständige beauftragt werden. Pro Jahr kontrollieren die Inspektoren jeweils rund einen Viertel der Bienenzüchter im Kanton. Die Besuche erfolgen in der Regel nach Voranmeldung. Nur bei begründetem Verdacht erscheint der Bieneninspektor unangemeldet.

Kontrolliert werden die Gesundheit der Bienenvölker und die Sauberkeit der Einrichtungen. Seit im Raum Märwil vor einigen Jahren 13 Bienenstände wegen der hoch infektiösen Faulbrut-Krankheit hatten verbrannt werden müssen, dienen die Kontrollen vor allem der Prävention. «Wie die meisten Kantone muss sich auch der Thurgau auf Stichproben beschränken. Dafür sind wir im Vollzug gnadenlos», betonte Feuerle.

Ebenfalls durch Bakterien verursacht wird die Sauerbrut. Beide Krankheiten lassen sich im Bienenstand mit einigen Handgriffen leicht nachweisen. Bei einem Befall müssen alle Bienenstände im Umkreis von einem Kilometer kontrolliert werden. Bereits die «Fluglochsprache» verrate dem Kontrolleur viel über den Zustand eines Bienenvolkes, erklärte Feuerle. «Wenn Völker nicht schön fliegen, gibt es einen Grund dafür.»

Sorge bereitet dem kantonalen Bieneninspektor, dass die Milbenbekämpfung nicht mehr vom Bund bezahlt wird: «Dadurch sind wir nicht mehr weisungsberechtigt und können nur noch Empfehlungen abgeben». Milben würden zurzeit mehr Schäden verursachen als die beiden genannten Krankheiten, die nur selten aufträten.

  Rudolf Feuerle öffnet einen Bienenkasten, um die Waben zu kontrollieren.

 

Krankheiten wie Faulbrut können an den Waben mit einfachen Handgriffen festgestellt werden.
Ein vom Bieneninspektor ausgefülltes Kontrollblatt gibt Auskunft über das Ergebnis der Inspektion.
Schutzbekleidung ist beim Umgang mit Bienenvölkern auch für Journalisten ratsam.