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Der Kanton Thurgau öffnet die obligatorischen Schulen mit minimalen Einschränkungen

Ab dem 11. Mai 2020 hat der Bundesrat den Präsenzunterricht an den obligatorischen Schulen wieder erlaubt. Der Kanton Thurgau reduziert Einschränkungen im Schulbetrieb auf ein Minimum. Weiter bleibt das Departement für Erziehung und Kultur bei seinem Entscheid, dass die schriftlichen und mündlichen Maturaprüfungen stattfinden werden. Auf die Durchführung der kantonalen Berufsmaturitätsprüfungen wird hingegen schweizweit verzichtet.

Ab dem 11. Mai 2020 findet in den obligatorischen Schulen wieder Präsenzunterricht statt. Ab diesem Tag gilt vom Kindergarten bis zur Sekundarschule der öffentlichen Schulen, der Sonder- und Privatschulen die Schulpflicht vor Ort und der normale Stundenplan. Die Öffnung der Schulen erfolgt unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemassnahmen. Der Kanton Thurgau nimmt die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit integral in seinen Entscheid auf. Um das Übertragungsrisiko zu vermindern, verbleiben die Kinder und Jugendlichen in der Schule primär in ihrer Klasse. Auf Aktivitäten mit viel Kontakt wird verzichtet. Eltern und weitere Erwachsene sollen sich so wenig wie möglich auf dem Schulareal aufhalten. Die Regeln für die Selbstisolation und Selbstquarantäne sind konsequent zu befolgen. Erwachsene und Kinder, die zu einer Risikogruppe gehören, sowie Kinder, deren Eltern zu einer Risikogruppe gehören, können auf Grundlage eines ärztlichen Attests zuhause bleiben.

Die Einschränkungen im Schulbetrieb reduziert der Kanton Thurgau auf ein Minimum. Anstelle des Schwimmunterrichts findet zusätzlicher Sportunterricht statt. Weiter wird auf gemeinsame Essenszubereitung verzichtet. Prüfungen können nach den Pfingstferien wieder stattfinden.

Alle erhalten ein Zeugnis

Alle Schülerinnen und Schüler werden ein Zeugnis erhalten. Das Zeugnis enthält die Bemerkung «Corona-Pandemie: Kein Präsenzunterricht vom 16. März 2020 bis 8. Mai 2020». In der Sekundarschule werden nur Deutsch, Fremdsprachen, Mathematik und Geometrie benotet. Repetitionen und Umstufungen dürfen wegen der Ausnahmesituation nur mit Einverständnis der Eltern erfolgen. Die Stellwerktests werden im September 2020 von allen Schülerinnen und Schülern der jetzigen zweiten Sekundarklassen mit Ausnahme der Jugendlichen, die ans Gymnasium wechseln, absolviert.

Bis zu den Sommerferien finden keine Lager oder Projektwochen statt. Auch besondere Anlässe wie Sporttage, Examen, Schultheater und Elternabende sind verboten, solange das Versammlungsverbot des Bundesrats gilt. Schulreisen und Exkursionen in die nähere Umgebung sind möglich. Öffentliche Verkehrsmittel sollen dabei nicht benutzt werden.

«Die Phase des Fernunterrichts geht nun zu Ende. Die Schulen sind mit dieser Herausforderung kreativ und zielführend umgegangen. Der Dank geht an die Lehrpersonen, dem weiteren Schulpersonal, den Eltern und den Schülerinnen und Schülern für ihr ausserordentliches Engagement in dieser Zeit», sagte Beat Brüllmann, Chef des Amts für Volksschule des Kantons Thurgau, an einer Medienkonferenz.

Maturitätsprüfungen finden wie geplant statt

Bei den Maturitätsprüfungen hat es der Bundesrat den Kantonen überlassen, ob sie die schriftlichen Prüfungen durchführen wollen. Wie der Kanton Thurgau bereits am 23. April 2020 beschlossen und kommuniziert hat, werden die Abschlussprüfungen an den Thurgauer Mittelschulen wie geplant und unter Einhaltung der Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit schriftlich und mündlich durchgeführt. «Die Schülerinnen und Schüler sollen in einem fairen Rahmen zeigen können, was sie gelernt und begriffen haben. Zu diesem fairen Rahmen gehört die Berücksichtigung der besonderen Umstände», sagte Urs Schwager, Chef des Amtes für Mittel- und Hochschulen. Auf die kantonalen Prüfungen der eidgenössischen Berufsmaturität wird gemäss Beschluss des Bundesrats hingegen in der ganzen Schweiz verzichtet. Die Prüfungen werden durch Erfahrungsnoten ersetzt. An den Handels- und Informatikmittelschulen finden demnach keine Berufsmaturitätsprüfungen statt.

Der Präsenzunterreicht in den Mittelschulen kann voraussichtlich ab 8. Juni 2020 wieder aufgenommen werden. Die Schulen müssen Schutzkonzepte erarbeiten, die Vorgaben des Bundes bezüglich der Schutzkonzepte liegen indes noch nicht vor. Ausserdem hat der Kanton entschieden, dass der Promotionsentscheid am Ende des Frühlingssemesters 2020 ausgesetzt wird. Die Schulen stellen den Schülerinnen und Schüler per Ende des Schuljahres zwar ein Zeugnis aus. Dieses ist aber nicht promotionswirksam, somit treten alle Schülerinnen und Schüler in die nächsthöhere Klasse ein.

Es hat noch rund 700 freie Lehrstellen

Die Lehrstellensituation im Kanton Thurgau ist trotz des Coronavirus sehr gut. «Bisher wurden keine Lehrverträge wegen der Pandemie aufgelöst», sagte Marcel Volkart, Chef des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung. Und es hat noch rund 700 freie Lehrstellen. Die Qualifikationsverfahren werden im Kanton Thurgau nach den Vorgaben des Bundes durchgeführt. Je nach Beruf soll eine praktische Prüfung oder eine Beurteilung der praktischen Leistungen durch den Lehrbetrieb vorgenommen werden. Auf schulische Abschlussprüfungen wird dieses Jahr in der beruflichen Grundbildung verzichtet; an deren Stelle treten Erfahrungsnoten. Der Präsenzunterricht an den Berufsfachschulen wird am 8. Juni 2020 wieder aufgenommen, Semesterzeugnisse wird es für alle Schülerinnen und Schüler geben.

Noch offen, wann die Museen öffnen

Gemäss dem Entscheid des Bundesrats können am 11. Mai auch Museen, Bibliotheken und Archive wieder geöffnet werden sollen. Im Kanton Thurgau sind die Verantwortlichen derzeit daran, die Schutzmassnahmen umzusetzen. «Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher sowie der Mitarbeitenden hat hohe Priorität», sagte Regierungsrätin Monika Knill. Der Eröffnungszeitpunkt der kantonalen Museen ist derzeit noch offen. Auch jener der Kantonsbibliothek steht noch nicht fest, derzeit laufen noch Optimierungsmassnahmen im Freihandbereich. Der beliebte Lieferservice wird bis zur Wiedereröffnung weitergeführt.


Informierten heute über die Öffnung der Schulen im Thurgau:

Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur
Regierungsrätin Monika Knill, Chefin des Departements für Erziehung und Kultur,

Chef des Amts für Volksschule Beat Brüllmann
der Chef des Amts für Volksschule Beat Brüllmann,

Chef des Amt für Mittel- und Hochschulen Urs Schwager
der Chef des Amt für Mittel- und Hochschulen Urs Schwager

Chef des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung Marcel Volkart
und der Chef des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung Marcel Volkart.