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4'300 Buchseiten über Thurgauer Kunstdenkmäler online

Die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) hat 139 Kunstdenkmäler-Bände der Schweiz digitalisiert und ins Internet gestellt – so auch die neun Ausgaben über den Kanton Thurgau.

Projekt

Seit knapp 100 Jahren lässt die GSK landesweit die Baukultur, Kunst und Geschichte wissenschaftlich erforschen und allgemein verständlich in der Buchreihe "Die
Kunstdenkmäler der Schweiz" darstellen. Sie tut dies in Zusammenarbeit mit den Kantonen, die sich finanziell beteiligen und den Fortgang des Werks durch kantonale Kunstdenkmälerkommissionen überwachen lassen. Zum Kanton Thurgau sind seit 1950 neun Bände erschienen, drei weitere sollen folgen. Schweizweit existieren 139 Bände, der erste wurde 1927 veröffentlicht.

Konsequente Digitalisierung

Nun hat die GSK mit der Digitalisierung dieses international einmaligen Monumentalwerks den Schritt ins Internetzeitalter vollzogen: Die Inhalte von 65' 000 Seiten in 139 Bänden sind ab sofort kostenlos online zugänglich, darunter 4300 Seiten über den Thurgau. Dadurch wird die Recherche wesentlich erleichtert, da in den zur Verfügung gestellten PDF-Dokumenten das zeitraubende Blättern und Suchen in den Büchern entfällt. Doch es wird noch mehr geboten!

Massiv verbesserte Recherche

In einem nächsten Schritt werden zurzeit die Inhalte jedes Bandes verschlagwortet und geolokalisiert, das heisst mit geografischen Koordinaten versehen. Dadurch können neue Zusammenhänge erschlossen und Gesamtübersichten auf Karten erstellt werden, was bisher wegen des riesigen Aufwands nur eingeschränkt möglich war. So können beispielsweise sämtliche Bauwerke, an denen ein bestimmter Künstler mitgewirkt hat, oder alle Bauwerke einer bestimmten Epoche oder eines bestimmten Bautyps schweizweit dargestellt werden. Bis 2027 – zum hundertjährigen Bestehen der Buchreihe – soll das Digitalisierungsprojekt abgeschlossen sein.

Algorithmen, Künstliche Intelligenz und virtuelle Erkundung von Baudenkmälern

Damit die erweiterten Abfrage- und Auswertungsfunktionen überhaupt möglich sind, hat die GSK in Zusammenarbeit mit Spezialisten eine eigene, massgeschneiderte Suchmaschine entwickelt, die auf Algorithmen für Künstliche Intelligenz basiert.

360-Grad-Bilder ergänzen die Informationen zusätzlich. Drei Innenräume von Thurgauer Bauwerken können bisher auf diese Weise erkundet werden (https://www.gsk.ch/de/rundsicht.html): der Salon im Schloss Berg, die St.  Leonhardskapelle in Landschlacht und die Klosterkirche in Münsterlingen.

Eine bereits in früheren Jahren eingeführte Neuerung ist die Publikation der Kunstdenkmäler-Bände als sogenannte E-Books. Anstelle der gedruckten Bücher kauft man eine elektronische Version, die auf ein Tablet oder einen E-Reader geladen wird. Die letzten beiden Thurgauer Bände sind in dieser Form erhältlich.

Erlebbare Baukultur

Dank der konsequenten Internetpublikation der Kunstdenkmäler-Bände wird der seit rund 100 Jahren erarbeitete Wissensschatz für die breite Öffentlichkeit mühelos zugänglich. Nicht zuletzt können dadurch neue und auch jüngere Zielgruppen erreicht und die Wertschätzung für die Baukultur unseres Landes gefördert werden.

Zusammen mit dem ebenfalls im Internet frei verfügbaren "Hinweisinventar Bauten" (https://map.geo.tg.ch/apps/denkmaldatenbank/ ) verfügt der Thurgau über zwei erstklassige Informationsquellen, die das vielfältige bauhistorische Erbe des Kantons nun noch besser erlebbar machen.

Luftansicht Schloss Bürglen.
Luftansicht Schloss Bürglen.

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