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Pilger-Hotspot im Thurgau

Im 3./4. Jahrhundert kommen die christlichen Pilgerreisen auf. Auch das Thurgauer Tannzapfenland zieht Pilger aus aller Herren Länder an. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 24. September 2020 verrät Kunsthistoriker und Numismatiker Florian Hürlimann, weshalb ausgerechnet dieser versteckte Flecken im Hinterthurgau eine derartige Strahlkraft entwickelt.

Bis weit ins Hochmittelalter stehen Fernwallfahrten ins Heilige Land, nach Rom oder Santiago de Compostela hoch im Kurs. Später kommen weitere Kultorte hinzu, insbesondere entlang der Pilgerwege. Auch ein Ort im Thurgau mausert sich zu einer beliebten Wallfahrtsdestination: das Kloster Fischingen im idyllischen Tannzapfenland. 

Zuerst verstossen, dann verehrt

Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wird in Fischingen die hl. Idda verehrt. Idda ist der Legende nach mit einem Grafen von Toggenburg verheiratet. Dieser bezichtigt sie zu Unrecht der Untreue und stürzt sie aus dem Fenster seiner Burg. Idda überlebt wie durch ein Wunder und zieht sich in eine Klause in der Nähe des Klosters Fischingen zurück. 

Zahlreiche religiöse Medaillen aus der Sammlung des Historischen Museums Thurgau belegen: Die hl. Idda strahlt eine starke Anziehungskraft auf Gläubige aus. Scharenweise pilgern sie nach Fischingen und beten zu ihr. Am Kurzvortrag über Mittag beleuchtet Florian Hürlimann, welches Heil sich die Wallfahrer von Idda versprechen, und lüftet das Geheimnis um Iddas innige Beziehung zu einem Hirsch.

Die Veranstaltung findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt und der Eintritt ist frei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und es besteht eine Anmeldepflicht über die Museumswebseite: www.historisches-museum.tg.ch. Der Referierende trägt ein Gesichtsvisier, ein Mund- und Nasenschutz zur eigenen Sicherheit wird empfohlen.

Aluminiummedaille aus Fischingen, wohl 20. Jahrhundert.
Aluminiummedaille aus Fischingen, wohl 20. Jahrhundert.