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Zweiter Runder Tisch zum Thema Freilandhaltung

Um die Freilandhaltung von Schweinen als eigenständigen Betriebszweig zu ermöglichen, sollen künftig Rundbogenzelte verwendet werden dürfen. Allerdings sollen die Zelte nicht aus reflektierenden Plastikplanen bestehen, sondern landschaftsverträglicher sein. Bis Anfang nächsten Jahres werden deshalb konkrete Alternativen geprüft.

Am Mittwoch trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Raumplanung, der Landwirtschaft und des Landschaftsschutzes erneut zu einem Runden Tisch zum Thema Freilandhaltung. Anknüpfend an den ersten Runden Tisch vom 30. November 2020 wurden die Anforderungen für eine Freilandhaltung von Schweinen als eigenständiger Betriebszweig und konkrete Lösungsansätze diskutiert. Neben den Vertretern, die bereits am ersten Runden Tisch teilgenommen hatten, waren deshalb neu ein erfahrener Stallbauer und ein Spezialist im Bereich Freilandschweinehaltung dabei. 

Bei der Freilandhaltung von Schweinen als eigenständiger Betriebszweig handelt es sich um eine Nischenproduktion, die nur für wenige Betriebe im Kanton Thurgau in Frage kommen dürfte. Für eine wirtschaftliche Produktion ist aufgrund der bestehenden Absatzkanäle eine Gruppengrösse (Anzahl Tiere) notwendig, die sich deutlich von einer Schweinehaltung zur Direktvermarktung unterscheidet. Um den Arbeitsaufwand für den eigenständigen Betriebszweig auf ein betrieblich zumutbares Mass zu beschränken, sind möglichst wenige, dafür grössere Unterstände erforderlich, die mobil sein müssen. Bei der Lösungsfindung zu berücksichtigen sind auch der hohe Wasser- und Strohverbrauch der Schweinehaltung. Aus Produktionssicht erfüllen nur Rundbogenzelte alle Anforderungen und sind darum ideal. 

Mit Blick auf die gestalterischen Anforderungen an einen landschaftsverträglichen Unterstand vermögen die Rundbogenzelte jedoch insbesondere bezüglich Grösse und Materialisierung nicht vollends zu überzeugen. Um dennoch eine unter betrieblichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten tragfähige Produktion zu ermöglichen, die ideale Bedingungen für das Tierwohl bietet, entschieden die Teilnehmer des Runden Tischs, die Variante Rundbogenzelt weiterzuverfolgen. Die Materialisierung soll aber verbessert werden, damit die Lösung landschaftsverträglich ist. Bis Mitte Januar 2021 werden Alternativen zu den bisher verwendeten reflektierenden Plastikplanen geprüft. Diese Optimierung der Rundbogenzelte wird von allen Vertretern als tragfähige Lösung für die zukünftige Freilandhaltung von Schweinen angesehen.

Nach Abschluss der Lösungsfindung für die Freilandhaltung von Schweinen sollen die Anforderungen und mögliche Lösungsansätze für Unterstände von weiteren Nutztierarten diskutiert und gefunden werden. Wie bis anhin wird bei jedem Baugesuch für einen Unterstand zur Freilandhaltung im Einzelfall eine Standortevaluation durchzuführen sein, um die verschiedenen Interessen zu berücksichtigen.