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PISA 2003: Thurgau in der Spitze

Die Thurgauer Schülerinnen und Schüler belegen bei den PISA-Prüfungen 2003 im gesamtschweizerischen Vergleich in allen vier geprüften Bereichen Spitzenplätze. Von diesem hervorragenden Ergebnis hat der Regierungsrat erfreut Kenntnis genommen. Für die Verantwortlichen des Departements für Erziehung und Kultur ist dieses positive Resultat ein klares Indiz dafür, dass die Schule im Kanton Thurgau auf einem guten Weg ist.

PISA 2003: Thurgau in der Spitze

 

Die Thurgauer Schülerinnen und Schüler belegen bei den PISA-Prüfungen 2003 im gesamtschweizerischen Vergleich in allen vier geprüften Bereichen Spitzenplätze. Von diesem hervorragenden Ergebnis hat der Regierungsrat erfreut Kenntnis genommen. Für die Verantwortlichen des Departements für Erziehung und Kultur ist dieses positive Resultat ein klares Indiz dafür, dass die Schule im Kanton Thurgau auf einem guten Weg ist.

«Auf unseren PISA-Platz in der Schweiz dürfen wir stolz sein, wir liegen in allen Bereichen in der schweizerischen Spitzengruppe und über dem schweizerischen Durchschnitt.» Mit diesen Worten kommentierte Regierungsrat Bernhard Koch die Ergebnisse der PISA-Studie 2003 anlässlich einer Medienkonferenz. Der Thurgau hat zum ersten Mal eine repräsentative kantonale Zusatzstudie durchführen lassen, deren Ergebnisse nun vorliegen. Er erhält somit erstmals Rückmeldungen zu den Ergebnissen des kantonalen Schulsystems im interkantonalen Vergleich. Und dieser Vergleich fällt in den geprüften Bereichen Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften und Problemlösen sehr positiv aus.

In der Mathematik liegt der Thurgau an dritter Stelle im Vergleich mit den anderen elf Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein, welche sich an der Zusatzstudie beteiligt haben. Im Lesen liegt der Thurgau unmittelbar hinter dem Fürstentum Liechtenstein auf dem zweiten Platz, bei den Naturwissenschaften auf Platz vier und beim Problemlösen wiederum auf dem zweiten Rang.

Regierungsrat Bernhard Koch zeigte sich sichtlich erfreut über diese Ergebnisse und ist überzeugt: «Wir sind im Thurgau gut unterwegs, viele Projekte sind abgeschlossen und entfalten ihre Wirkung.» Konkret erwähnte er in diesem Zusammenhang die Geleiteten Schulen, die kooperative Oberstufe, die Pädagogische Hochschule sowie die Professionalisierung in der Bildungsverwaltung. Zugleich warnte er aber vor übertriebener Euphorie: «Wir sind gut, aber wir müssen uns anstrengen, um gut zu bleiben und noch besser zu werden.» Ein Land wie die Schweiz sollte sich nicht zufrieden geben, solange es nicht in die Spitzengruppe gehöre, meinte Koch weiter.

Er spielte dabei auf die Ergebnisse der internationalen Studie an, die nicht direkt vergleichbar ist mit der interkantonalen Studie. International wurden nämlich die 15-Jährigen geprüft, währenddessen die interkantonale Zusatzstudie bei den Neuntklässlerinnen und Neuntklässern durchgeführt worden ist. Die Schweiz liegt im internationalen Vergleich zwar in allen Bereichen über dem Durchschnitt der OECD-Länder, aber nirgends in der Spitzengruppe. Im Lesen liegt sie nach wie vor am knappsten über dem OECD-Durchschnitt.

Walter Berger, Chef des Amtes für Volksschule und Kindergarten, wies in seinen Ausführungen auf die grossen Anstrengungen hin, welche in den Thurgauer Schulen nach den Ergebnissen von PISA 2000 unternommen worden sind, um das Bildungswesen in der Volksschule und im Kindergarten voranzutreiben. Er erwähnte unter anderem bereits umgesetzte Massnahmen in den Bereichen Lesen, Integration, individuelle Förderung, Unterstützung der Familie oder Qualitätssicherung.

Schliesslich machte Agnes Weber, Leiterin Bildungsplanung, auf verschiedene Punkte im Thurgauer Bildungswesen aufmerksam, die noch verbessert werden müssten. Sie hob dabei zwei Grundprobleme hervor, nämlich die Integration und Chancengleichheit sowie die Geschlechterfrage. Ihrer Ansicht nach muss die Integration unterer sozialer Schichten, zu denen vor allem fremdsprachige Kinder und Jugendliche gehören, verstärkt gefördert werden, ebenso wie die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern. So bestehen nur noch in wenigen Ländern so grosse geschlechtsspezifische Unterschiede in Mathematik und Naturwissenschaften, wie dies in der Schweiz und im Thurgau noch der Fall ist. Umgekehrt ist bei den Knaben das Begabungspotential in Bezug auf das Lesen noch zu wenig entfaltet. 

Zahlen und Fakten zu PISA:

· PISA (Programme for International Student Assessment) misst die Kompetenzen der 15-jährigen Jugendlichen in vier Bereichen.

· 2003 nahmen insgesamt 41 Länder mit rund einer Viertel Million Jugendlichen an PISA teil.

· PISA-Resultate ermöglichen es, eine Aussage über die Wirksamkeit des Schulsystems zu machen.

· Die Klassen in 43 Thurgauer Schulen wurden per Zufall ausgelost.

· Für die nationale und internationale Stichprobe wurden 350 Schülerinnen und Schüler aus dem Thurgau benötigt, für die kantonale Zusatzstudie kamen zusätzlich 1220 Jugendliche dazu.

· 2006 wird sich der Thurgau wieder mit einer kantonalen Zusatzstudie an PISA beteiligen.