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Öffentlichen Verkehr gemäss Konzept ausbauen

Der Regierungsrat will den öffentlichen Verkehr auch in den Jahren 2006 bis 2008 gemäss dem «Konzept Regionalverkehr Kanton Thurgau» weiter entwickeln. In einem ersten Schritt werden ab Dezember 2005 die Regionalzugslinien Weinfelden-Winterthur und Wil-Winterthur im Halbstundentakt betrieben und die Fahrpläne der regionalen Buslinien verdichtet. Der Ausbau bringt eine Erhöhung der Nettobelastung des Kantons von 10,4 Millionen Franken im Jahr 2004 auf 12,0 Millionen Franken im Jahr 2006 mit sich.

Öffentlichen Verkehr gemäss Konzept ausbauen

 

Der Regierungsrat will den öffentlichen Verkehr auch in den Jahren 2006 bis 2008 gemäss dem «Konzept Regionalverkehr Kanton Thurgau» weiter entwickeln. In einem ersten Schritt werden ab Dezember 2005 die Regionalzugslinien Weinfelden-Winterthur und Wil-Winterthur im Halbstundentakt betrieben und die Fahrpläne der regionalen Buslinien verdichtet. Der Ausbau bringt eine Erhöhung der Nettobelastung des Kantons von 10,4 Millionen Franken im Jahr 2004 auf 12,0 Millionen Franken im Jahr 2006 mit sich.

Ende Juni 2004 hatte der Regierungsrat das Konzept «Öffentlicher Regionalverkehr Kanton Thurgau 2004-2008» nach einem breit angelegten Vernehmlassungsverfahren verabschiedet. Mit dem darin skizzierten Ausbau will der Regierungsrat die Marktanteile des öffentlichen Verkehrs erhöhen und gleichzeitig die Attraktivität des Kantons Thurgau als Wirtschafts- und Lebensraum steigern. Nach den bedeutenden Verbesserungen Ende 2004 (ICN Konstanz-Weinfelden-Zürich im Stundentakt und Ausbau des Busangebotes in der Agglomeration Kreuzlingen/Konstanz) will der Regierungsrat das Angebot auch in den nächsten Jahren kontinuierlich ausbauen.

Angebotsausbau auf den Regionalzugslinien

Kernstück des Ausbaus ist die Verdichtung des Fahrplans auf den Regionalzugslinien Weinfelden-Winterthur und Wil-Winterthur ab 11. Dezember 2005. Gemäss bisheriger Planung hätte die S-Bahn (Nummer 8) auf diesen Zeitpunkt von Winterthur bis Weinfelden verlängert werden sollen. Da die SBB nicht in der Lage sind, ab Dezember 2005 geeignete doppelstöckige S-Bahn-Pendelzüge zur Verfügung zu stellen, wird als Übergangslösung ein Halbstundentakt (Montag bis Freitag, 6-20 Uhr) mit modernen Thurbo-Gelenktriebzügen angeboten. Für die Benutzer besteht der Unterschied zur verlängerten S8 lediglich im Umsteigen (gleicher Perron) in Winterthur. Nach heutiger Planung soll die S8 ab Dezember 2007 von Winterthur bis Weinfelden verlängert werden können.

Auf der Bahnlinie Winterthur-Wil wird ab 11. Dezember 2005 im Regionalverkehr ebenfalls der Halbstundentakt (Montag bis Freitag, 6-20 Uhr) eingeführt. Auch hier kommen die klimatisierten Thurbo-Gelenktriebzüge zum Einsatz. Die dafür notwendigen Infrastrukturmassnahmen sind im Bau und werden rechtzeitig bereit sein. Im Gegensatz dazu kann die vorgesehene Fahrplanverdichtung auf der Bahnlinie Weinfelden-St-Gallen (Halbstundentakt zu den Hauptverkehrszeiten) aufgrund anderer Ausbauprioritäten des Kantons St. Gallen voraussichtlich erst ab Dezember 2007 realisiert werden.

Busfahrpläne verdichten

Damit auch Einwohner von Gemeinden, die nicht an das Bahnnetz angeschlossen sind, von den Verbesserungen auf den Bahnlinien profitieren können, werden die Regionalbus-Fahrpläne in der Region Frauenfeld, im Oberthurgau und im Hinterthurgau ab 11. Dezember 2005 bedarfsgerecht verdichtet. Zu diesem Zweck wird auf den wichtigsten Buslinien an Werktagen morgens und abends der Halbstundentakt angeboten. Damit setzt sich der Halbstundentakt der Bahn an den Umsteigebahnhöfen der Thurtallinie sowie der St.Gallerlinie während den Hauptverkehrszeiten auch auf den Buslinien fort. Diese Fahrplanverdichtungen entsprechen insbesondere einem Bedürfnis der Pendler und Schüler, welche in die kantonalen Regionalzentren und in Richtung Wirtschaftsraum Zürich reisen.

Zusätzliche Abgeltungskosten

Insgesamt steigt das Angebot auf den Bahn- und Buslinien im Kanton Thurgau auf das Fahrplanjahr 2006 um 700'000 Fahrplan-Kilometer (+8 Prozent) auf rund 9,5 Mio. Kilometer. Diese Mehrleistungen lösen zusätzliche Abgeltungskosten für die öffentliche Hand von 3,1 Mio. Franken (+6 Prozent) aus. Der gesamte Mittelbedarf für den öffentlichen Verkehr (inklusive Kosten des Tarifverbundes) erhöht sich von 51,9 Mio. Franken im Jahr 2004 auf durchschnittlich 55,9 Mio. Franken in den Jahren 2006 und 2007.

Darin sind zusätzliche Kosten von 0,8 Mio. Franken bei den Buslinien durch den möglichen Wegfall der Mineralölsteuer-Rückerstattung aufgrund des Entlastungsprogramms 04 des Bundes enthalten. Diese Kosten können von den Bahn- und Busunternehmungen dank Produktivitätssteigerungen zu drei Vierteln kompensiert werden. Gemäss heutiger Planung wird der Mittelbedarf infolge der geplanten Verlängerung der S8 bis Weinfelden und der Fahrplanverdichtungen auf der Bahnlinie Weinfelden-St. Gallen im Jahre 2008 auf 57,8 Mio. Franken steigen.

Finanzierung gemäss Finanzplan

Nach Abzug der Bundesmittel von 33,0 bis 34,2 Mio. Franken und dem Anteil aus dem kantonalen LSVA-Ertrag von 4,4 bis 4,9 Mio. Franken steigt die Nettobelastung des Kantons – wie im gültigen kantonalen Finanzplan berücksichtigt – in den Jahren 2006 bis 2008 auf 12,0 bis 12,2 Mio. Franken (2004: 10,4 Mio. Franken). Der Beitrag der Gemeinden an den regionalen Personenverkehr erhöht sich in der gleichen Zeitspanne auf 6,4 bis 6,5 Mio. Franken (2004: 5,5 Mio. Franken). In diesen Zahlen sind die möglichen Auswirkungen des Entlastungsprogramms 2004 des Bundes berücksichtigt. Falls das Parlament die vom Bundesrat vorgeschlagene Kürzung der Bundesmittel für den regionalen Personenverkehr und den Wegfall der Mineralölsteuer-Rückerstattung in der Sommersession ablehnen sollte, würde die Belastung des Kantons und der Gemeinden entsprechend sinken.

Die vom Regierungsrat beschlossenen Angebotsverbesserungen gehen nun bei den Gemeinden in die Vernehmlassung. Zudem werden bei den Nachbarkantonen die definitiven Finanzierungszusagen für die Fahrplanverdichtungen auf den grenzüberschreitenden Linien eingeholt.

  Referat Regierungsrat Kaspar Schläpfer: Öffentlicher Verkehr  [70 kB]

  Referat Werner Müller: Öffentlicher Verkehr  [64 kB]

  Übersicht Angebotsverbesserung  [138 kB]