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Landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt ab

Grünflächen prägen nach wie vor das Thurgauer Landschaftsbild. Insgesamt ist die landwirtschaftliche Nutzfläche jedoch weiter zurückgegangen und sank erstmals unter die 50 000-Hektaren-Grenze. Ebenso hat sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft 2014 fortgesetzt. Mit der neuen Agrarpolitik 2014–2017 wurden im Kanton Thurgau weniger landwirtschaftliche Förderleistungen ausbezahlt.

Gemäss der soeben erschienenen Statistischen Mitteilung «Landwirtschaftliche Betriebsstrukturdaten 2014» hat die landwirtschaftliche Nutzfläche im Kanton Thurgau auch 2014 weiter abgenommen. Insgesamt 290 Hektaren weniger wiesen die Thurgauer Landwirtschaftsbetriebe im vergangenen Jahr als bewirtschaftete Fläche aus. Das Total der landwirtschaftlichen Nutzfläche lag damit erstmals unter der 50 000-Hektaren-Grenze. In den vergangenen zehn Jahren ist die landwirtschaftliche Nutzfläche im Kanton Thurgau um 1753 Hektaren zurückgegangen. Dies entspricht in etwa der Gesamtfläche der Gemeinde Hüttwilen.

Einen bedeutenden Rückgang verzeichneten dabei die Grünflächen, welche sich gegenüber 2004 um mehr als 7 Prozent verringerten. Grünflächen prägen aber trotz des Rückgangs in den letzten Jahren nach wie vor das Thurgauer Landschaftsbild. Sie erstrecken sich auf fast 30 000 Hektaren und machen mehr als 60 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus

Weniger, aber grössere Betriebe

2014 gab es im Kanton Thurgau insgesamt 3012 Betriebe mit Landbewirtschaftung. Auf rund 85 Prozent dieser Betriebe wurden zudem Tiere gehalten. Dazu kommen 1871 reine Tierhaltungsbetriebe, wobei hier auch Hobbytierhaltungen gezählt werden. Die Zahl der direktzahlungsberechtigten Landwirtschaftsbetriebe hat 2014 weiter abgenommen. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr noch 2208 Betriebe, 71 Betriebe weniger als im Vorjahr.

Vor allem mittelgrosse Landwirtschaftsbetriebe geraten zunehmend unter Druck. Die Zahl der Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche zwischen 5 und 25 Hektaren hat 2014 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 4 Prozent abgenommen. Die Anzahl Grossbetriebe hat hingegen im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Rund 700 Betriebe, und damit etwas mehr als im Vorjahr (+1,4 %), wiesen eine landwirtschaftliche Nutzfläche von mehr als 25 Hektaren aus.

Biologischer Landbau und tierfreundliche Nutztierhaltung bleiben im Trend

Im Kanton Thurgau produzierten im vergangenen Jahr 291 Betriebe nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. Das sind 5 Betriebe mehr als im Vorjahr. Die Zunahme lag damit in etwa im Schnitt der vergangenen Jahre. Insgesamt durften 2014 somit knapp 10 Prozent der Betriebe mit Landbewirtschaftung das Label von Bio Suisse führen. Die Anzahl Betriebe, die sich am Programm «Besonders Tierfreundliche Stallungssysteme» (BTS) beteiligen, hat 2014 weiter zugenommen. Insgesamt beteiligten sich im vergangenen Jahr 1157 Betriebe. Das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Einbussen bei landwirtschaftlichen Förderleistungen

Durch die Einführung der neuen Agrarpolitik 2014–2017 mussten die direktzahlungsberechtigten Landwirte im Kanton Thurgau zum Teil markante Einbussen hinnehmen. Das Total der Beiträge an die Thurgauer Landwirtschaftsbetriebe ging 2014 gegenüber dem Vorjahr um fast 10 Prozent zurück.

Die Publikation «Landwirtschaftliche Betriebsstrukturdaten 2014» ist unter www.statistik.tg.ch abrufbar.