Vom Projekt zum ständigen Angebot: Psychiatrische Eltern-Kind-Betreuung
Das Angebot der Eltern-Kind-Station der Psychiatrischen Dienste Thurgau wird als ständiges Angebot in den Leistungsauftrag der Spital Thurgau AG aufgenommen. Das hat der Regierungsrat des Kantons Thurgau beschlossen. Die Finanzierung des Angebots erfolgt im Rahmen der ordentlichen Spitalfinanzierung.
Im Jahr 2009 wurde die «Eltern-Kind-Station» als Projekt lanciert und im Jahr 2014 wurde die Projektphase verlängert. Auf Antrag der Spital Thurgau AG hat der Regierungsrat nun beschlossen, die «Eltern-Kind-Station» als ständigen Angebot weiterzuführen. Auf der «Eltern-Kind-Station» werden psychisch belastete Mütter oder Väter gemeinsam mit ihren Kleinkindern im Alter bis zu maximal fünf Jahren stationär behandelt. Im Gegensatz zu einer ambulanten Behandlung werden mit der stationären Behandlung die kurzfristige Entlastung und Beruhigung der Situation für den betroffenen Elternteil und das Kind erreicht. Langwierige ambulante Behandlungsversuche und die damit verbundenen Belastungen und Kosten können vermieden werden. Das Angebot ist in die Psychotherapiestation der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen integriert.
Die «Eltern-Kind-Station» könnte in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert und konsolidiert werden. Die Fallzahlen haben sich mit zwischen 28 und 35 Austritten pro Jahr stabilisiert. Die durchschnittliche Verweildauer liegt zwischen 49 und 65 Tagen. Aus fachlicher Sicht erweist sich das Angebot als wirksame und erfolgreiche Behandlung, die vielen Erwachsenen eine Gesundung im stationären Rahmen ermöglicht, ohne dass sie sich von ihren Kindern trennen müssen. Sie können auch häufig nebst der eigenen Behandlung die Beziehung zu ihren Kindern verbessern. Die Kinder profitieren von der Behandlung, die dem Erhalt ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit dient, ihre Entwicklung fördert, die Bindung an ihre Eltern aufrechterhält und verbessert und häufig auch eine Basis für deren eigene psychische Gesundheit bietet.