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Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft reduzieren

Die Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft sind im Kanton Thurgau nach wie vor zu hoch. Aus diesem Grund hat der Regierungsrat den Auftrag für das Projekt «Erarbeitung eines Massnahmenplans zur Reduktion der Ammoniak-Emissionen» erteilt.

Der Eintrag von Stickstoff aus der Atmosphäre in empfindliche Ökosysteme ist in den letzten Jahren zunehmend als ein wichtiges Thema des Umweltschutzes und der Luftreinhaltung erkannt worden. Die Emissionen von Stickoxiden aus Verbrennungsprozessen wie Feuerungen und Verkehr konnten seit 1990 halbiert werden. Im Gegensatz zu diesen Luftschadstoffen hat die Ammoniak-Emission seit 1990 nur rund 18 Prozent abgenommen. Hauptverursacher für Ammoniak-Emissionen ist die Landwirtschaft.

Auch im Kanton Thurgau ist aufgrund der hohen Ammoniak-Emissionen der Stickstoffeintrag in empfindliche Ökosysteme zu hoch. So werden heute auf mehr als 90 Prozent der Waldfläche die kritischen Einträge überschritten und führen zu einer Veränderung der Bodenvegetation sowie einer unausgeglichenen Nährstoffversorgung der Bäume, was die Resistenz gegenüber Parasiten, Trockenheit und Frost vermindern kann. Das von 2008 bis 2013 durchgeführte Ressourcenprojekt Ammoniak hat gezeigt, dass Massnahmen im Bereich der Schleppschlauchförderung wesentlich zur Reduktion beitragen, jedoch nicht ausreichen, um die Ammoniak-Emissionen im angestrebten Ausmass zu senken.

Eine Abschätzung für den Kanton Thurgau ergab für das Jahr 2015 Ammoniak-Emissionen aus der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung von 2‘659 Tonnen pro Jahr. Um die ökologische Verträglichkeit zu erreichen, müssten die Emissionen schätzungsweise auf maximal 1‘600 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Mit kurz- bis mittelfristig umsetzbaren technischen Massnahmen kann bis 2030 voraussichtlich nur eine Reduktion auf 2‘146 Tonnen pro Jahr erreicht werden. Das Ziel von 1‘600 Tonnen pro Jahr wird damit deutlich verfehlt. Aufgrund dieser Ausgangslage wird nun ein Massnahmenplan zur Reduktion der Ammoniak-Emissionen erarbeitet.

Ziele des Projekts sind die Darstellung der Ausgangslage der aktuellen Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft im Kanton Thurgau, das Feststellen des Handlungsbedarfs und der Massnahmen zur Reduktion der Emissionen sowie die Erstellung eines Massnahmenplans. Ende 2019 soll der Massnahmenplan vorliegen.