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Das Ghögg bei Bischofszell soll zum Naturjuwel werden

Für die Revitalisierung der Thur vor Bischofszell unterzeichnen das Departement für Bau und Umwelt, die Stadt Bischofszell, die Koch Generalunternehmen AG als Eigentümerin des Kraftwerks Papieri sowie die Verbände Pro Natura, WWF Thurgau, Fischereiverband Thurgau und Aqua Viva eine Grundsatzvereinbarung. Gemeinsam wollen sie die Auenlandschaft nachhaltig aufwerten. Die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer werden in alle Projektphasen involviert. Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat den dazugehörigen Projektauftrag genehmigt und von der Vereinbarung Kenntnis genommen.

Oberhalb von Bischofszell sind die Ufer der Thur schmal und grösstenteils verbaut. Das betrifft auch die zwei Auenschutzgebiete von nationaler Bedeutung, die auf der rechten Flussseite liegen: das Gebiet Ghöggerhütte und das Gebiet Unteres Ghögg. Beide sind nicht mehr an die Dynamik des Wassers angebunden und deshalb abgesehen von einem schmalen Uferstreifen beeinträchtigt. Die noch vorhandenen Lebensräume haben aber grosses Revitalisierungspotenzial und beherbergen einige geschützte oder seltene Arten (u.a. Eisvogel, Wasserfrosch, Ringelnatter und Türkenbund). Dies zeigt auch eine umfangreiche Studie, die die Koch Generalunternehmen AG 2020 zusammen mit Umweltverbänden durchgeführt hat. 

Auslöser für die Studie war die anstehende ökologische Sanierung des Kraftwerks Papieri. Diese Sanierung bietet eine einmalige Gelegenheit, den Abschnitt der Thur oberhalb von Bischofszell auf einer Länge von rund 3.3 Kilometern – von der Kantonsgrenze Thurgau-St. Gallen bis zum Gebiet Waldegg – zu revitalisieren und die Auengebiete von nationaler Bedeutung aufzuwerten. 

Zuständig für Flusskorrektionen ist das Departement für Bau und Umwelt. Um die gemeinsamen Ziele und die künftige Zusammenarbeit festzuhalten, unterzeichnet es mit der Stadt Bischofszell, der Koch Generalunternehmen AG sowie den Verbänden Pro Natura, WWF Thurgau, Fischereiverband Thurgau und Aqua Viva eine Grundsatzvereinbarung. Das Projekt soll künftig als Positivbeispiel dienen, wie man auch in einem besiedelten Raum mit Kraftwerksinfrastruktur eine Auenlandschaft nachhaltig und mutig aufwerten kann. 

Die Projektziele und das weitere Vorgehen sind in einem Projektauftrag zusammengefasst, den der Regierungsrat genehmigt hat. Bevor ein konkretes Bauprojekt erarbeitet werden kann (Phase 3), braucht es eine Überarbeitung der bestehenden Vorstudie (Phase 1) und ein Vorprojekt mit Kostenschätzung (Phase 2). Die Planung und Projektierung der Revitalisierung im Gebiet Ghögg kostet rund 590'000 Franken, die im Budget und im Finanzplan des Amts für Umwelt enthalten sind.