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Kanton Thurgau bietet sich als Pilotkanton bei der Bodenkartierung an

Der Bund plant eine landesweite und einheitliche Bodenkartierung. Dazu soll es Pilotprojekte in vier Kantonen geben. Aus Sicht des Regierungsrats des Kantons Thurgau eignet sich der Thurgau dafür bestens, weil er auf dem Kantonsgebiet eine breite Palette verschiedenster Böden auf kleinem Raum aufweist und eine vielfältige, landwirtschaftliche Nutzungsstruktur vorhanden ist. Deshalb hat der Regierungsrat einen Projektauftrag genehmigt.

Im Rahmen der Bodenstrategie Schweiz soll ein Konzept für eine schweizweite Bodenkartierung erstellt werden. Gemäss dem Konzeptentwurf soll das nationale Kompetenzzentrum Boden (KOBO) eine neuartige Kartiermethode entwickeln. Dabei sollen auch moderne, satellitengestützte Fernerkundungsmethoden und Feldmesstechniken zur effizienten Erkundung des Terrains und der Bodeneigenschaften in der Praxis erprobt werden Die aktuellen Ergebnisse werden dabei von der internationalen Forschung genutzt. Gemäss Zeitplan des KOBO soll die Kartiermethodik bis circa 2028 zur Praxisreife gelangen.

Das KOBO beabsichtigt, die Methode in mindestens vier Pilotkartierungen in Zusammenarbeit mit jeweils einem interessierten Standortkanton zu testen. Zu diesen Pilotkantonen soll  der Kanton Thurgau gehören, daher hat der Regierungsrat den Projektauftrag «Bodenkartierung Kanton Thurgau – Pilotprojekt» mit Kosten von 130'000 Franken genehmigt. 

Die Pilotkartierung soll in einem Testgebiet mit einer Grösse von 250 bis 300 Hektaren erfolgen. Dieses soll möglichst unterschiedliche Bodenbildungen und Nutzungsformen enthalten. Das Gebiet des Kantons Thurgau bietet sich an, da es eine breite Palette verschiedenster Böden auf kleinem Raum aufweist und eine vielfältige, landwirtschaftliche Nutzungsstruktur vorhanden ist. Der Kanton Thurgau hat bislang keine flächendeckende, grossmassstäbige Bodenkarte. Er verfügt jedoch über gute Grundlagen, wie etwa die Bodenübersichtskarte, die Bodenpunktierung der Ertragswertschätzung oder die forstliche Standortkartierung. 

Für den Kanton Thurgau bietet das vorliegende Pilotprojekt die Chance, einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der neuartigen Methode zu leisten und dabei Einfluss auf die landesweit verbindliche Methodik nehmen zu können. Ferner besteht die Möglichkeit, Know-how aufzubauen, interessierte Kreise einzubeziehen und kostengünstig eine grossmassstäbige Bodenkarte in einem Teilgebiet des Kantons zu erhalten. Diese wird als Grundlage für die verpflichtende Nachführung des Inventars der Fruchtfolgeflächen gemäss Sachplan des Bundes dienen.